Mit Cello und Gitarre auf Schuberts Wegen
Anja Lechner ist Cellistin und war viele Jahre Mitglied des Rosamunde Quartetts. Nebenbei hat sie Tango in Clubs gespielt. Stilistisch ist sie breit aufgestellt. Nun hat sie mit dem Gitarristen Pablo Márquez Schuberts Lieder eingespielt.
Schuberts Musik begleitet die Münchnerin Anja Lechner schon sehr lange. Gesungen hat sie seine Lieder in früheren Jahren, im Rosamunde Quarett, das sich auch nach einem Werk Schuberts benannt hatte, erarbeitete sie sämtliche Streichquartetten des Komponisten. 2009 löste sich das Quartett auf und Lechner beschäftigte sich mit vielen anderen Projekten. Sie interessierte sich dann verstärkt auch für das Thema "Improvisation".
Vor drei Jahren kam dann Schubert zurück in ihr Leben. Mit dem argentinischen Gitarristen Pablo Márquez erarbeitete sie seit drei Jahren ein Programm mit Werken von Schubert in dieser außergewöhnlichen Instrumentenkonstellation.
Schubert arrangiert
Das Duo hat sich auf die Suche nach passenden Bearbietungen gemacht. "Es gibt Lieder, die schon zu Schuberts Zeiten für Gitarre bearbeitet worden.", sagt Anja Lechner. Schubert selbst soll versiert Gitarre gespielt haben. "Aus diesem Fundus haben wir einige Lieder ausgewählt. Uns war auch immer wichtig, dass die Bearbeitung 'natürlich' klingt." Dabei haben die beiden Musiker nicht die berühmtesten Lieder von Schubert ausgewählt. Damit sei der musikalische Zugang nicht durch bekannte Interpretationen verstellt.
Die Musik erzählt die Geschichte
Anja Lechner meint, Schubert ist ein grandioser Geschichtenerzähler in seinen Liedern. "Die Essenz ist in der Musik. Man muss die Texte nicht gelesen haben."
Für den Gitarristen ist die Zusammenarbeit mit Anja Lechner eine ausgedehnte musikalische Reise. "Wir haben viele Projekte gespielt, viele Stücke für die Besetzung aufgespürt und auch schreiben lassen. Nun kam die Herausforderung auf uns zu: Was bringen wir als erstes heraus? Anja hat ihre Klassik vermisst. Und ich hatte schon seit einiger Zeit nach Schubertliedern gesucht. Und all diese Dinge führten uns ganz natürlich zu Schubert und zu diesen Liedern."
Originales für Violoncello und Gitarre
Die Lieder werden mit Werken des Schubert-Zeitgenossen Freidrich Burgmüller ergänzt. Es sind Kompositionen, die original für Violoncello und Gitarre gesetzt sind. "Das passt zu unserem Thema 'Die Nacht'.", sagt Anja Lechner. Burgmüller kannte Schuberts Kompositionen, sind mit einer ähnlichen Melancholie überzogen. Und so ist ein Programm entstanden, das sie auch in Konzerten gern spielen.
Im Deutschlandfunk Kultur spielte das Duo live Schuberts Lied "Die Nacht".