Ohne Dissonanz ist es langweilig
Die Liedermacherin Anna Depenbusch geht auf Tour und stellt dort ihr neues Album vor. Die neuen Songs erzählen von allen Facetten des Lebens - und kommen manchmal im Bert Kaempfert-Swing, und dann wieder wie bei Edith Piaf daher.
Die Liedermacherin Anna Depenbusch macht alles gern selbst. Sie schreibt, singt und produziert ihre Lieder auch noch - und sie könne kaum verstehen, warum das nicht jeder Musiker genauso mache, sagte sie im Deutschlandradio Kultur.
"Ich kann für jeden Song entscheiden, welches Instrument ich haben möchte, wo ich es aufnehmen möchte, wann ich es aufnehmen möchte: Wenn man diese Rolle abgibt, dann würde so eine Album-Produktion ganz anders ablaufen. Ich würde dann als Sängerin irgendwann ins Studio kommen, einmal das Album einsingen und wäre dann entlassen. So bin ich ein halbes Jahr mit einem Album beschäftigt."
Ihre neue CD heißt "Das Alphabet der Anna Depenbusch", die Songs erzählen von allen Facetten des Lebens. Die Musik klingt manchmal nach Bert Kaempfert, und dann wieder nach Edith Piaf.
Spannungsverhältnis zwischen Text und Musik
Mit der klassischen deutschen Popmusik kann Depenbusch wenig anfangen, die sei ihr manchmal zu langweilig, sagte sie.
Depenbusch versucht, in ihren Songs ein Spannungsverhältnis zwischen Text und Musik herzustellen. Sie schaue immer danach, dass "es irgendwo einen Bruch gibt, eine Dissonanz", betonte die Sängerin.
So fehlen ihr wie bei der perfekt produzierten Popmusik auch beim Schlager die Brüche - es stört sie aber nicht, dass sie manchmal genau in diese Schublade einsortiert wird. Sie beobachte das, ohne sich missverstanden zu fühlen, sagte sie:
"Wenn jemand Helene Fischer hört, und dann Anna Depenbusch hört, dann sei ihm das gegönnt."