Alan Posener wurde in London geboren und wuchs in Kuala Lumpur und Berlin auf. Er war Lehrer und freier Autor und kam erst spät zum Journalismus, wo er sich schnell einen Namen als pointierter Kommentator und Blogger gemacht hat. Heute ist er Korrespondent für Politik und Gesellschaft bei der "Welt"-Gruppe. Posener hat zahlreiche Bücher geschrieben, zuletzt "Imperium der Zukunft - Warum Europa Weltmacht werden muss" (Pantheon 2007) und "Benedikts Kreuzzug: Der Kampf des Vatikans gegen die moderne Gesellschaft" (Ullstein 2009).
"Sie ist handverlesen von Frau Merkel"
CDU-Chefin Merkel hat die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer als neue Generalsekretärin vorgeschlagen. Bereits kommende Woche soll sie zur Nachfolgerin von Peter Tauber gewählt werden. Für den Journalisten Alan Posener steht sie vor allem für ein "Weiter so".
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer soll neue CDU-Generalsekretärin werden. Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel stellte die 55-Jährige heute den Parteigremien als ihre Wahl vor. Laut Medienberichten gab es dafür im Parteipräsidium einhellige Zustimmung. Der bisherige Amtsinhaber Peter Tauber zieht sich aus Krankheitsgründen zurück. Kramp-Karrenbauer gilt als enge Merkel-Vertraute und als mögliche Kandidatin für ihre Nachfolge.
Sie soll auf dem Sonderparteitag am 26. Februar in Berlin gewählt werden, auf dem die Delegierten auch über den Koalitionsvertrag abstimmen. Wann konkret Kramp-Karrenbauer ihren neuen Posten antreten und ihr Regierungsamt abgeben würde, ist noch unklar. Bis zum Parteitag will Merkel auch darlegen, wie die übrigen Personalentscheidungen aussehen sollen. Sie hatte eine "neue Mannschaft" angekündigt.
"Sie ist eigentlich eine Frau des weiter so", sagte unser Studiogast, der "Welt"-Journalist Alan Posener, im Deutschlandfunk Kultur. "Sie ist handverlesen von Frau Merkel, wahrscheinlich als ihre Nachfolgerin, auch als Kanzlerin genau deshalb, weil sie im wesentlichen diesen Merkel-Kurs, der mittigen CDU vertritt." Diese Entscheidung diene vermutlich auch dazu, um die Hoffnungen des CDU-Politikers Jens Spahn zu blockieren. Deshalb sei von Erneuerung keine Rede, sondern eher von "weiter so". Posener bescheinigte Kramp-Karrenbauer eine versierte Politikerin zu sein, auch wenn sie bisher nur ein kleines Bundesland vertrete.