"Eine unabhängige Persönlichkeit mit enormer Erfahrung"
Nicht oft erreiche jemand prägende Führungsrollen in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens, sagt die CDU-Politikerin Annette Schavan über den verstorbenen Roman Herzog. Der Alt-Bundespräsident und Verfassungsrichter sei auch ein Bildungspolitiker gewesen.
Eine unabhängige Persönlichkeit mit enormer Erfahrung und viel Sinn für Bildungspolitik - so würdigt die deutsche Botschafterin bei Vatikan und frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) den verstorbenen Alt-Bundespräsidenten Roman Herzog.
Für Herzog sei klar gewesen: "Bildung muss weit angelegt sein. Sie muss sich auf den Menschen in seinen jeweiligen Verstehenshorizonten in seiner jeweiligen Zeit konzentrieren. Und sie muss vor allen Dingen auf die Titelseite."
Schweres Erbe
Das schwere Erbe, dem äußerst beliebten, international anerkannten Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker nachzufolgen, habe Herzog gut bewältigt. Bereits seine erste Rede sei "so entwaffnend" und "so klar" gewesen, dass der Vergleich mit Weizsäcker bald nicht mehr präsent gewesen sei.
"Man spürte eine innerlich ganz unabhängige Persönlichkeit mit enorm viel Erfahrung. Das kommt ja nicht so oft vor, dass jemand in den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens jeweils in Führungspositionen geht und dabei so prägt, eben mit seiner Sprache, mit seinen Themen. Nicht zu vergessen: Europa. Wie oft hat er uns gesagt, Solidarität braucht Subsidiarität. Subsidiarität stärkt die Solidarität in Europa."