Als TV-Kandidatin ins Weltall
Weswegen könnten Menschen bereit sein, die Erde für immer zu verlassen, um im All zu leben, fern der eigenen Eltern und Freunde? Diese Frage stellte sich Autorin Annika Scheffel in ihrem neuen Roman "Hier ist es schön".
Irma und Sam werden in einer Realityshow gecastet, für einen großen Flug ins All, eine Reise auf Nimmerwiedersehen. Davon erzählt Annika Scheffels neuer Roman "Hier ist es schön".
Die Inspiration für diesen Zukunftsroman habe sie durch eine ganz reale TV-Show erhalten, erzählt Scheffel: das Mars One Projekt des niederländischen Fernsehkonzerns Endemol. Eine TV-Show, in der Kandidaten zum Mars geschickt werden – und dort für immer bleiben sollen.
Wenn jemand für immer verschwindet
"Was sind das für Menschen, die das machen, die sich da bewerben", habe sich Scheffel gefragt, und: "Was macht das mit den Leuten, die damit klarkommen müssen, dass diese Leute vorhaben, für immer auf den Mars zu gehen, für immer zu verschwinden, eigentlich einen Traum zu verfolgen. Nur für die Menschen, die zurückbleiben, ist das ja so, als wenn diese Menschen Selbstmord begehen und man denen dabei zugucken muss."
Vom Finden des eigenen Narrativs
Der Roman spiele in einer "nicht allzu weit entfernten Zukunft, die auch leicht ins Fantastische verschoben ist". Letztendlich handele er aber vom "Finden des eigenen Narrativs". "Den roten Faden im eigenen Leben muss man suchen. Und wird ihn auch finden, wenn man ihn sucht."
Bekannt wurde Annika Scheffel mit dem Roman "Bevor alles verschwindet", den sie vor fünf Jahren veröffentlichte – und der zahlreiche Kritiker durch seinen originellen, ungewöhnlichen Stil begeisterte. Er wurde unter anderem mit dem Fantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet. (lk)