"Es fehlt eine stabilisierende Kraft"
Die Anschläge in Thailand sind Ergebnis einer fehlenden Auseinandersetzungskultur in der Politik des Landes. Das meint der Politikwissenschaftler Gerhard Will nach den Anschlägen in fünf verschiedenen Städten in Thailand.
Die Serie der aktuellen Bombenanschläge in Thailand, aber ebenso auch die Selbstbestätigung der Militär-Allmacht sind Ausdruck eines tiefen Missverhältnisses von wirtschaftlicher Potenz und gesellschaftlicher Teilhabe im Land. Das sagt der Südosteuropaexperte Gerhard Will. Im Deutschlandradio Kultur betonte er: "Es gibt kein politisches System, mit dem die Konflikte im Land auch mit friedlichen Mitteln ausgetragen werden."
Will betonte, die Konflikte im Land würden mit sehr rigiden, autokratischen Mitteln durch die Militärs unterdrückt. "Sie schaffen kein Forum, in dem die Konflikte, die in Gesellschaft und Wirtschaft bestehen, auch mit demokratischen Mitteln, mit Kompromissen ausgetragen werden." Ein weiterer Aspekt, der die politisch sehr instabile Lage in Thailand befördert, ist der König. Er habe einst einen enormen Einfluss ausgeübt, könne diesen aber nun nicht mehr ausüben, weil er sehr krank sei. "Damit fehlt dem System eine stabilisierende Kraft."
Will betonte, die Konflikte im Land würden mit sehr rigiden, autokratischen Mitteln durch die Militärs unterdrückt. "Sie schaffen kein Forum, in dem die Konflikte, die in Gesellschaft und Wirtschaft bestehen, auch mit demokratischen Mitteln, mit Kompromissen ausgetragen werden." Ein weiterer Aspekt, der die politisch sehr instabile Lage in Thailand befördert, ist der König. Er habe einst einen enormen Einfluss ausgeübt, könne diesen aber nun nicht mehr ausüben, weil er sehr krank sei. "Damit fehlt dem System eine stabilisierende Kraft."
Vier Deutsche unter den Opfern
Bei den Anschlägen am Donnerstag und Freitag in den südlichen Provinzen des Landes wurden vier Menschen getötet und Dutzende verletzt.
Insgesamt detonierten mindestens zehn Sprengsätze in fünf verschiedenen Städten, darunter im Badeort Hua Hin und auf der Urlauberinsel Phuket. Im Visier der Attentäter waren hauptsächlich Touristenziele im Süden des Landes.
Unter den Verletzten sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch drei Deutsche. Die genauen Hintergründe blieben zunächst unklar. Die Militärregierung hatte nach den Anschlägen zunächst die Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen, Flughäfen und anderen öffentlichen Gebäuden erhöht.
Insgesamt detonierten mindestens zehn Sprengsätze in fünf verschiedenen Städten, darunter im Badeort Hua Hin und auf der Urlauberinsel Phuket. Im Visier der Attentäter waren hauptsächlich Touristenziele im Süden des Landes.
Unter den Verletzten sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch drei Deutsche. Die genauen Hintergründe blieben zunächst unklar. Die Militärregierung hatte nach den Anschlägen zunächst die Sicherheitsvorkehrungen an Bahnhöfen, Flughäfen und anderen öffentlichen Gebäuden erhöht.
Frühere Premierministerin verurteilt Anschläge
Thailands frühere Premierministerin Yingluck Shinawatra, deren Regierung im Mai 2014 von der Armee gestürzt worden war, verurteilte die Anschläge und sprach ihr Mitgefühl aus. Der Chef der Militärjunta, Prayuth Chan-ocha, erklärte, die Täter wollten verhindern, dass das Land vorankomme. Die Bomben seien ein Versuch, Chaos und Verwirrung zu stiften.
Die Polizei schloss Verbindungen zum internationalen Terrorismus aus und sprach von "Sabotageakten örtlicher Gruppend". Indes wurden in Junta-nahen Kreisen Mutmaßungen laut, hinter den Anschlägen steckten Gruppen, "die an politischer Macht verloren hätten".
Die Polizei schloss Verbindungen zum internationalen Terrorismus aus und sprach von "Sabotageakten örtlicher Gruppend". Indes wurden in Junta-nahen Kreisen Mutmaßungen laut, hinter den Anschlägen steckten Gruppen, "die an politischer Macht verloren hätten".