Hoffnung auf einen Neuanfang
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Die Reaktion auf den Anschlag auf das Studio von Kyoto Animation in Japan ist Bestürzung. Knapp die Hälfte der Belegschaft wurde ermordet - Rache wird als mögliches Motiv vermutet. Unterdessen sammeln die Fans für den Wiederaufbau des Anime-Studios.
Am Donnerstag stürmte ein Attentäter in das Zeichentrickstudio von Kyoto Animation in der gleichnamigen japanischen Stadt und legte Feuer. Insgesamt 33 Menschen kamen bei dem Anschlag um Leben. Die Reaktion in Japan und im Internet seien voller Bestürzung gewesen, berichtete die Japanologin Dinah Zank im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur. "Es ist das schlimmste Attentat, das in Japan verübt wurde, vergleichbar mit dem Attentat auf die Tokioter U-Bahn", so Zank.
Neben Unterhaltung auch ernsthafte Themen
Das Kyoto-Animation-Studio wurde 1981 gegründet und ist mit rund 70 Angestellten ein kleines Unternehmen. Doch sei es weithin bekannt – vor allem für humoristische Action-Animes, wie Zank erklärte.
In letzter Zeit habe sich das Studio auch gesellschaftskritischen Themen zugewandt: "Es gibt zwei Seiten von Kyoto Animation: Auf der einen Seite diese sehr erwachsene, gesellschaftskritische, auf der anderen Seite der Spaßfaktor, die Unterhaltung für junge Leute", sagte Zank. So habe das Studio einen Film zu Mobbing in der Schule produziert.
Nun sei das Unternehmen komplett lahmgelegt, denn die Hälfte der Belegschaft sei durch den Anschlag ausgelöscht worden. Außerdem seien das komplette Material, das Archiv und die Produktionsmittel durch das Feuer zerstört worden.
Doch es gibt auch Hoffnung: Die Fangemeinde ist sehr aktiv und hat innerhalb von wenigen Stunden durch Spenden bereits eine Million Dollar gesammelt.
(rzr)