Anschlag auf Redaktion in Paris

"Das muss geplant gewesen sein"

Zahlreiche Rettungskräfte und Polizisten vor dem Redaktionsgebäude von "Charlie Hebdo".
P © AFP / Martin Bureau
Jürgen Ritte im Gespräch mit Max Oppel |
In der Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" haben Attentäter zwölf Menschen umgebracht. Das Magazin hat regelmäßig provoziert, wiederholt auch mit Mohammed-Karikaturen. Jürgen Ritte, Literaturwissenschaftler an der Pariser Sorbonne, geht davon aus, dass der Anschlag genau geplant war.
Das Satiremagazin "Charlie Hebdo" ist vor allem für seine provozierenden Karikaturen bekannt. Zuletzt war es jedoch ruhig geworden um die Zeitschrift. Der Anschlag auf deren Redaktionskonferenz muss deshalb genau geplant gewesen sein, sagt Jürgen Ritte, Literaturwissenschaftler an der Sorbonne.
Die Redaktionsräume umfassten eine Etage, in der normalerweise nicht viel los sei, so Ritte im Deutschlandradio Kultur. Heute zur Redaktionskonferenz hingegen seien alle anwesend gewesen, die an der Zeitschrift mitwirkten. Es würde ihn daher verwundern, wenn ein Attentat, das just zu diesem Zeitpunkt stattfindet, aufgrund von eine spontanen Entscheidung geschehen sei. "Das muss geplant gewesen sein."
Für besondere Aufregung gesorgt hatte die Zeitschrift zuletzt allerdings nicht, so Ritte. "Karikaturen gleich welcher Art gibt es in Charlie Hebdo immer - das ist der Daseinsgrund dieser Zeitschrift." Es komme auch immer wieder zu blasphemischen Karikaturen, "die allerdings undifferenziert die Christenheit genauso treffen wie jüdische Institutionen oder den Islam."
Mehr zum Thema