Antischönheitsbewegung in Südkorea

Ungeschminkt aus dem Haus

Die Nachrichtensprecherin Lim Hyeon-ju am 12. April 2018 zum ersten Mal mit Brille in den Morgennachrichten. Neben ihr Nachrichtensprecher Kim Dae-ho.
Sprecherin Lim Hyeon-ju trug am 12. April 2018 zum ersten Mal eine Brille in den Morgennachrichten. © YouTube/MBCNEWS/Screenshot
Von Kathrin Erdmann, ARD-Studio Tokio · 31.01.2019
Die südkoreanische Online-Bewegung "Raus aus dem Korsett" will Schönheit neu definieren. Sie propagiert die natürliche Frau, die auch ungeschminkt selbstbewusst auftritt. Ausgelöst wurde das durch die erste Fernsehmoderatorin, die Brille trägt.
Für das "perfekte Gesicht" wirbt die Kosmetikindustrie in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul an jeder Ecke. Jedes zweite Geschäft ist Schönheitsprodukten gewidmet. Die meisten südkoreanischen Frauen trauen sich nur geschminkt aus dem Haus.
Die Online-Bewegung "Raus aus dem Korsett" will Schönheit neu definieren. Sie propagiert die natürliche Frau, die ungeschminkt und ohne plastische Chirurgie selbstbewusst auftritt. Wegbereiterinnen sind die "Flammenden Feministinnen", junge Frauen um die 20.
Einiges haben sie schon erreicht: Erste asiatische Fluggesellschaften erlauben ihren Stewardessen eine Kurzhaarfrisur. Und eine Fernsehmoderatorin trägt jetzt Brille, was bislang nur Männern vorbehalten war.
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