Antonín Dvořák
Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104
Andrei Ioniţă, Violoncello
Bulgarisches Radio-Symphonieorchester
Leitung: Mark Kadin
Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello
Das Violoncello wird mit vier Saiten auf den Tonhöhen C, G, d und a bespannt, gut zu merken mit dem Spruch: „Cello Geht doch auch“. © IMAGO / agefotostock
In Gedanken an die Jugendliebe
Antonín Dvořák war ein großer Cello-Skeptiker: „Das ist ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt!“ Und doch ist er es, der das meistgespielte Cellokonzert komponierte, voller Romantik und Schönheit.
Es war sein dreijähriger Aufenthalt als Direktor des New Yorker Musikkonservatoriums, die den großen Umschwung bei Dvořák brachte, denn hier hörte er endlich einen Musiker auf dem Violoncello, Victor Herbert, der ihn endlich überzeugte. Wenn er den Bogen auf das Cello legte, klangen die Kantilenen plötzlich betörend schön. Und so entschloss sich Dvořák, quasi auf gepackten Koffern auf dem Heimweg, ein Cellokonzert zu komponieren.
Noch in Amerika erhält er traurige Nachricht aus der Heimat: Seine große Jugendliebe lag im Sterben: Josefine Kounicová, einst Schauspielerin und seine Klavierschülerin. Inzwischen war sie seine Schwägerin. Intensive Erinnerungen an eine Zeit von unerfüllter Liebe kommen in ihm auf.
Ein besonderes Lied
Und so schreibt Dvořák im Winter 1894/95 den zweiten Satz noch einmal neu. Er komponiert Josefines Lieblingslied „Lasst mich allein in meinen Träumen“ mit hinein und lässt es auch im dritten Satz erneut aufblitzen.
Kein Wunder, dass das Konzert voller Gänsehaut-Momente ist, egal wie oft es schon gespielt und gehört wurde.