Wenn wir uns die Zahlen angucken, haben wir sehr viele Neuinfizierte pro Tag und wir müssen die Menschen darauf hinweisen, dass die Maske nach wie vor ein ganz wichtiger Schutz vor Infektionen ist.
Einzelhandel ohne Maskenpflicht
In den Apotheken hoffen die Mitarbeiter darauf, dass die Kunden weiter Masken tragen. © picture alliance / Keystone / Ennio Leanza
Berliner Apotheken bitten ums Masketragen
06:16 Minuten
Mit dem Ende der Maskenpflicht bestehen wohl nur wenige Ladenbesitzer darauf, dass Masken getragen werden. Doch die Berliner Apotheken hoffen auf die Rücksichtnahme ihrer Kunden, um ihr Personal und vulnerable Gruppen weiterhin schützen zu können.
Die meisten Corona-Schutzmaßnahmen laufen jetzt bundesweit aus. Außer in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern fällt damit auch fast überall die Maskenpflicht im Einzelhandel weg, obwohl die Corona-Zahlen unverändert hoch sind.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verweist zwar darauf, dass die Händler von ihrem Hausrecht Gebrauch machen können, aber in der Praxis scheinen das nur wenige vorzuhaben.
Einzelhandel verzichtet auf Maskenpflicht
Auf der Suche nach einem Einzelhändler, der die Maskenpflicht weiter beibehalten will, stellte unser Redakteur Tobias Jaecker fest, dass beispielsweise ein Bremer Edeka-Händler darüber lieber nicht im Radio sprechen wollte.
Beim Handelsverband hieß es dann, dass es nur vereinzelt Händler gebe, die die Maskenpflicht beibehalten wollen, das aber nicht an die große Glocke hängen. Ein Metzger aus dem bayerischen Lenggries hatte sich in der Lokalpresse noch mit Maske abbilden lassen, aber so viele Beschwerden von Kunden geerntet, dass auch er darauf verzichten möchte, sein Hausrecht durchzusetzen.
Die Pandemie ist nicht beendet
In den Berliner Apotheken soll die Kundschaft allerdings möglichst weiter Maske tragen, sagt die Apothekerin Anke Rüdinger aus dem Bezirk Lichtenberg, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins.
Als Heilberuf habe ihre Branche die Pflicht, die Menschen darauf hinzuweisen, dass die Pandemie nicht zu Ende sei, sagt Rüdinger. Gerade in die Apotheken kämen sehr viele infizierte Menschen, aber auch Angehörige vulnerabler Gruppen, die besonderen Schutz benötigen, so Rüdinger. Sie nennt ausdrücklich ältere Leute, aber auch Menschen mit Immunerkrankungen.
Deshalb werde in den Apotheken weiter darum gebeten, Maske zu tragen. Das diene dem Schutz der Bevölkerung und der eigenen Mitarbeiter: "Wir müssen auch weiter Tag für Tag die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherstellen." Hinweistafeln sollen die Kundschaft in den Apotheken darauf aufmerksam machen.
(gem)