App in den Urlaub

Von Jörg Schieb |
Die Surftipps im Juni konzentrieren sich ganz auf die Sommerferien: Ein Routenplaner für das Smartphone, der offline genutzt werden kann, der Übersetzungsdienst von Google und Reiseführer, die immer digital in der Hosentasche dabei sind.
offMaps2
Wer sich in einer fremden Stadt bewegt, der braucht früher oder später einen Stadtplan Viel praktischer als ein Stadtplan aus Papier sind Karten im Smartphone oder Tablet. Denn weil das Gerät den genauen Aufenthaltsort kennt, sieht man sofort, wo man sich gerade befindet und muss nicht erst lange in der Karte suchen. Moderne Kartendienste fürs Smartphone bieten darüber hinaus auch Routenplanung oder geben bei Bedarf Tipps für ein empfehlenswertes Restaurant in der näheren Umgebung.

Alles ungemein praktisch, aber möglicherweise auch sündhaft teuer. Denn bei der Benutzung muss Kartenmaterial nachgeladen werden – und im Ausland fallen hohe Roaminggebühren an. Mein Tipp deshalb für Auslandsreisen: Die App OffMaps2. Hier lädt man zu Hause oder wenn man in einem kostenlosen WLAN eingeloggt ist die Karten herunter, die man braucht.

Die gewünschten Karten werden dauerhaft im Gerät gespeichert und können offline genutzt werden, ohne Roaming-Gebühren. Es stehen Hunderte von Karten zur Verfügung. Auf Wunsch lädt OffMaps2 auch die passenden Wikipedia-Texte für den besuchten Ort mit herunter, dann kann man sich sogar unterwegs über Sehenswürdigkeiten informieren, ohne für die Onlinedaten zahlen zu müssen. Eine Suchfunktion hilft dabei, unterwegs nicht nur Straßen, Plätze oder Orte zu finden, sondern auch bestimmte Sehenswürdigkeiten oder Gebäude. Alles offline.

Die App kostet einmalig 89 Cent – eine durch und durch empfehlenswerte Investition für jeden, der im Ausland Urlaub macht.

Google Translate
"Wo bitte geht es zum Hauptbahnhof?" Wer spricht schon fließend Chinesisch? Klar, die Chinesen – aber die meisten Touristen wohl eher nicht. Da kann es mit der Verständigung schon mal schwierig werden. Doch wer ein Smartphone in der Tasche hat, kann einen wirklich praktischen Onlineservice von Google in Anspruch nehmen: Google Translate.

Google Translate ist ein Dolmetscher für die Jackentasche, eine App, die jeder kostenlos als "Google Übersetzer" in seinem AppStore findet und laden kann. Die App übersetzt ruckzuck Geschriebenes und Gesprochenes in und aus über 70 Sprachen. Wer als Tourist jemandem auf der Straße etwas sagen will, tippt einfach ein, was gesagt werden soll – und zeigt dann die Übersetzung im Display her. Oder lässt, auch das ist nämlich möglich, einfach das Smartphone sprechen. In den meisten Sprachen kann Google Translate das Ergebnis auch vorlesen. Arabisch einen Kaffee bestellen? Mit Google Translate kein Problem.

Aber auch der umgekehrte Weg möglich: Man kann sich Fremdsprachliches ins Deutsche übersetzen lassen. Entweder eintippen – oder den Gesprächspartner ins Handy sprechen lassen, und Google Translate ist bemüht, die passende Übersetzung zu liefern.

Natürlich: Die Übersetzungen gelingen nicht immer perfekt. Doch einzelne Wörter, kurze Sätze oder Redewendungen werden recht zuverlässig übersetzt – und das alles gratis. Google Translate ist daher ein guter Reisebegleiter und ideal, um sich in Notfällen weiterhelfen zu lassen. Natürlich kann man Google Translate auch verwenden, um die eigenen Sprachkenntnisse aufzupolieren.

Wikitude und Co: Digitale Reiseführer
Unterwegs in einer fremden Stadt – ganz ohne Ortskenntnis oder ortskundigen Führer eine schwierige Sache. Deshalb hat praktisch jeder Tourist mindestens einen Reiseführer in der Tasche. Aber auch die werden zunehmend digital und wandern ins Smartphone oder aufs Tablet.

Großer Vorteil digitaler Reiseführer: Sie kennen sich nicht nur gut in der jeweiligen Stadt aus, sondern können passend zum aktuellen Aufenthaltsort Empfehlungen oder Erläuterungen geben. Nur das, was man gerade sieht, wird angezeigt. Besonders ausgefeilt ist da Wikitude. Eine augmented reality Anwendung, die man kostenlos laden kann. Einfach Wikitude starten, mit der Kamera ein Gebäude einfangen oder einen Platz – und Sekundenbruchteile später erscheinen Informationen über das Gebäude, den Platz, die Sehenswürdigkeit im Display des Handys. Man weiß also genau, was man sieht.

Ein Fingertipp reicht, um mehr Infos abzurufen, etwa aus Wikipedia. So lassen sich bequem Öffnungszeiten von Museen, Infos über Ausstellungen oder Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten in Erfahrung bringen.
Genauso einfach und bequem lassen sich Infos über Hotels, Restaurants, Bars oder Nachtclubs abrufen – oder Veranstaltungshinweise.

So praktisch Wikitude und ähnliche Reiseführer für unterwegs sind: Sie saugen leider schnell den Akku leer. Außerdem werden eine Menge Daten übertragen. Deswegen das Datenvolumen im Auge behalten. Wer hohe Kosten vermeiden will, kann auch gezielt Reiseführer-Apps kaufen, die sich offline nutzen lassen. Solche Apps kosten in der Regel zwischen drei und zehn Euro.