Aquarium Aqua-Dome geborsten

Knapp an der Katastrophe vorbei

03:28 Minuten
Ein Polizeibeamter begutachtet neben einem Feuerwehrmann auf der Karl-Liebknecht-Straße Trümmer vor einem Hotel.
Trümmer vor dem Hotel: Hier platzte das Aquarium. Als Ursache wird Materialermüdung vermutet. © picture alliance / dpa / Christoph Soeder
Von Claudia van Laak |
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Ein als Touristenattraktion beliebtes riesiges Aquarium in einem Berliner Hotel ist geplatzt, eine Million Liter Wasser sind ausgelaufen. Zwei Menschen wurden verletzt, mehr als tausend Fische starben, Feuerwehr und Polizei waren im Großeinsatz.
Um 5:45 Uhr erreichte der Notruf die Berliner Feuerwehr. Das 16 Meter hohe privat betriebene Meerwasser-Aquarium – eine Touristenattraktion mitten in einem Hotel – war auf einen Schlag geborsten. Eine Million Liter Wasser ergossen sich in das Atrium des Hotels, die Fassaden zur Straße hin barsten, Möbel, Stehtische, Blumenkübel, kleine Weihnachtsbäume wurden hinaus auf die Straße gespült.

"Wie nach einem Tsunami"

Wie nach einem Tsunami oder wie nach einem Terroranschlag – so beschreiben Hotelgäste und Mitarbeiter, Polizisten und Feuerwehrleute das Atrium des Hotels, in dem sich das 16 Meter hohe Aquarium befand. Umweltstaatssekretär Markus Kamrad war am Vormittag vor Ort. Nur wenige Fische hätten überlebt. Die Zuchtaquarien im Keller wurden nicht beschädigt, hier befinden sich einige seltene Fischarten, die gerettet werden konnten, bilanziert der Staatssekretär.
Der Eigentümer des Gebäudekomplexes, das Unternehmen Union Investment, zeigte sich bestürzt. Man müsse von Glück im Unglück sprechen. Wäre das Aquarium tagsüber geborsten, hätte es viele Verletzte und möglicherweise auch Tote gegeben. „Wir haben zwei leicht verletzte Personen in Krankenhäuser transportiert“, sagt Feuerwehrsprecher Adrian Wentzel. Die Feuerwehr evakuierte das Hotel. Für die etwa 400 Gäste standen beheizte Busse bereit.

Materialermüdung mögliche Ursache

Das Hotel bleibt bis auf Weiteres geschlossen, auch die im Gebäude befindlichen Läden, Cafés und Restaurants. Statiker prüfen nun das Gebäude: Ist es stabil genug auch ohne das stützende Aquarium oder ist es einsturzgefährdet? Materialermüdung könnte die Ursache des folgenschweren Unfalls sein – das Aquarium wurde bereits vor 18 Jahren eröffnet.
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