Romantische Fülle im Herbst

Generalmusikdirektor Simon Gaudenz hat einen Konzertabend mitten im Herbst mit hochromantischer Musik programmiert.

Es sind patriotische Chöre der Polowetzer, die Alexander Borodin mitten in seine Oper "Fürst Igor" setzt. Eine Kriegs- und Liebesgeschichte, die am Ende des zweiten Aktes mit einem großen Bühnenmoment aufwartet: Die Polowetzer Sänger und Musikanten, stolze Menschen des Turkvolkes, präsentieren ihre Heimat in Lobgesängen und Tänzen. Die Szene wurde durch ihre exotischen Melodien berühmt. Genial, wie der Komponist Vokales mit energischen Bläserklängen mischt.

Johannes Brahms selbst dirigierte die Uraufführung 1879 im Gewandhaus Leipzig. Solist war Joseph Joachim, ein langjähriger Freund, der allerdings immer und immer wieder in die Komposition eingriff, was die Verbindung der beiden auf eine harte Probe stellt.

Arabella Steinbacher spielt das Konzert regelmäßig, dieses Mal war für sie das Orchester neu.

Die zehnte Sinfonien von Joachim Raff entstand im gleichen Zeitraum, wie das Violinkonzert von Brahms. "Zur Herbstzeit" gehört zu einer letzten Gruppe von Sinfonien, die die vier Jahreszeiten darstellen. Die Sinfonie beschreibt die Farben des Herbstes.

Zu Beginn ziehen Nebelschwaden herauf. Später, im dritten Satz "Elegie", wird der Herbst als die Zeit der Rückschau auf Frühling und Sommer charakterisiert. Der Schlusssatz ist energisch und voller Jagdszenen.