Mehr dazu in unserer Sendung "Kompressor" ab 14.07 Uhr.
Wie Lobbyisten ein Schulbuch stoppten
So erfolgreich kann Lobbyarbeit sein: Der Arbeitgeberverband protestierte gegen ein Buch der Bundeszentrale für politische Bildung zu "Ökonomie und Gesellschaft" - und prompt ließ das Bundesinnenministerium den Vertrieb des Bandes stoppen.
Mit dem Buch "Ökonomie und Gesellschaft" wollte die Bundeszentrale für politische Bildung Lehrern bei der Vermittlung ökonomischer Themen zu helfen. Doch aus Sicht der Arbeitgeber kam die Wirtschaft darin zu schlecht weg. Es folgte ein Brief von Peter Clever, Hauptgeschäftsführer bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der per Kopie auch an das Innenministerium ging, dem die Bundeszentrale untersteht. Die Folge: Der Vertrieb des Bandes wurde gestoppt.
Unser Kollege Stefan Maas zeichnet den Fall nach und hat das Buch gelesen. Zeichnet es tatsächlich ein - wie Arbeitgebervertreter Clever sagt - "monströses Gesamtbild von intransparenter und eigennütziger Einflussnahme der Wirtschaft auf Politik und Schule"? Oder stellt nicht erst dieser Fall unter Beweis, wie monströs dieser Einfluss tatsächlich ist?