Arbeitslose, Stripperinnen und Promis auf Container-Besuch
"Dokusoap" nennt RTL 2 diese Show, wobei hier das dokumentiert wird, was die "Big-Brother"-Produktion erfunden hat: weinende Männer, kotzende Frauen, dralle Damen beim Duschen und Getümmel unter der Bettdecke!
RTL2 auf der Suche nach der neuen Tiefe: Hat der Mensch einen verborgenen Ich-Kern?, so lautete die Frage, die das Fernsehen damals beschäftigte.
Fernsehgeschichte schreibt die Gesprächskultur im Container: über Fußnägelschneiden und: Wie findet Ihr mein Hemd? Jeden Abend dann das psychiatrische Einzelgespräch im Beichtstuhl vor der Kamera. Und draußen gucken Arbeitslose Arbeitslosen beim Arbeitslossein zu.
Die erste Staffel war tatsächlich die Beste: Ein Stillleben wie aus dem Skizzenbuch von Robert Altmann. John still vor sich hin weinend. Verena leise lächelnd. Sabrina – deutlich schweigend! Andrea schweigend. Jürgen mit Fußballerschritten über die Wiese schreitend wie ein Emu im Zoo, und wenn von draußen vorm Zaun einer kurz seinen Namen schreit, hebt er die Arme und atmet schwer. Nee! Und vor allen anderen: Zlatko Trpkovski, der arbeitslose Industriemechaniker, ein Schwabe mazedonischer Abstammung, mit Tätowierungen, Machogehabe, fehlender Bildung und Vorliebe für Schlager. Sladdie ist der am wenigsten kulturell dometizierte Teilnehmer des gruppendynamischen Big-Brother-Projektes. Ein Halbwilder. Ein Tier!
Aber der Hype ist nicht gekünstelt: "Big Brother" geht den Leuten wirklich an die Nieren. Als zwei Wochen nach Zlatko die WG-Zicke Manu das Big-Brother-Haus verlassen muss, steht draußen einer und behauptet, er sei extra aus Österreich nach Köln gefahren, um Manu gehen zu sehen.
Regelmäßige Promi-Besuche lockerten die Öde des Containeralltags auf: Bonbons für Insassen und Zuschauer – ob da nun so Berühmtheiten kamen wie Desirée Nick und Verona Feldbusch oder auch Guido Westerwelle auf Wahlkampftour mit seinem Spaßmobil!
Aber die Quoten stagnierten, also wurden die Regeln verschärft. Nach und nach erinnerten die soziologischen Versuchsanordnungen immer mehr an so beliebte Spiele wie: Was passiert, wenn man dem Hamster in die Mikrowelle steckt?
Die Probanden der sechsten Staffel wurden in einem eigens errichteten Dorf untersucht. In der siebenten Staffel waren 17 Leute in einen einzigen Lebensbereich eingepfercht. In der achten Staffel lebte Arm gegen Reich, in der neunten gab es 30 Teilnehmer. Die neue, zehnte Staffel sollte eigentlich Ost & West thematisieren, aber das wurde nach einer Debatte auf der Internetseite geändert, die Staffel heißt jetzt: "Jeder hat ein Geheimnis". Ah ja!
Fernsehgeschichte schreibt die Gesprächskultur im Container: über Fußnägelschneiden und: Wie findet Ihr mein Hemd? Jeden Abend dann das psychiatrische Einzelgespräch im Beichtstuhl vor der Kamera. Und draußen gucken Arbeitslose Arbeitslosen beim Arbeitslossein zu.
Die erste Staffel war tatsächlich die Beste: Ein Stillleben wie aus dem Skizzenbuch von Robert Altmann. John still vor sich hin weinend. Verena leise lächelnd. Sabrina – deutlich schweigend! Andrea schweigend. Jürgen mit Fußballerschritten über die Wiese schreitend wie ein Emu im Zoo, und wenn von draußen vorm Zaun einer kurz seinen Namen schreit, hebt er die Arme und atmet schwer. Nee! Und vor allen anderen: Zlatko Trpkovski, der arbeitslose Industriemechaniker, ein Schwabe mazedonischer Abstammung, mit Tätowierungen, Machogehabe, fehlender Bildung und Vorliebe für Schlager. Sladdie ist der am wenigsten kulturell dometizierte Teilnehmer des gruppendynamischen Big-Brother-Projektes. Ein Halbwilder. Ein Tier!
Aber der Hype ist nicht gekünstelt: "Big Brother" geht den Leuten wirklich an die Nieren. Als zwei Wochen nach Zlatko die WG-Zicke Manu das Big-Brother-Haus verlassen muss, steht draußen einer und behauptet, er sei extra aus Österreich nach Köln gefahren, um Manu gehen zu sehen.
Regelmäßige Promi-Besuche lockerten die Öde des Containeralltags auf: Bonbons für Insassen und Zuschauer – ob da nun so Berühmtheiten kamen wie Desirée Nick und Verona Feldbusch oder auch Guido Westerwelle auf Wahlkampftour mit seinem Spaßmobil!
Aber die Quoten stagnierten, also wurden die Regeln verschärft. Nach und nach erinnerten die soziologischen Versuchsanordnungen immer mehr an so beliebte Spiele wie: Was passiert, wenn man dem Hamster in die Mikrowelle steckt?
Die Probanden der sechsten Staffel wurden in einem eigens errichteten Dorf untersucht. In der siebenten Staffel waren 17 Leute in einen einzigen Lebensbereich eingepfercht. In der achten Staffel lebte Arm gegen Reich, in der neunten gab es 30 Teilnehmer. Die neue, zehnte Staffel sollte eigentlich Ost & West thematisieren, aber das wurde nach einer Debatte auf der Internetseite geändert, die Staffel heißt jetzt: "Jeder hat ein Geheimnis". Ah ja!