Feste Arbeitszeiten waren gestern
Unsere Arbeitswelt verändert sich: Auf einer Bank im Park sitzen und gleichzeitig per Skype an einer Konferenz teilnehmen - kein Problem! Die neue Autonomie führt dazu, dass Arbeitnehmer sich wohler fühlen und bessere Leistung bringen.
Kein eigenes Büro, kommen und gehen wann man will, heute hier, morgen Zuhause am Frühstückstisch mit dem Laptop, wir werden zu Nomaden, Arbeitsnomaden. Vorbei auch die Zeit von Konferenzen in grellen, kalten Sälen, in den Bürowelten von Morgen sind spontane Treffen gestalterisch eingeplant:
"Wenn man es direkt auf die Büroumgebung bezieht, dann ist es so, dass es mehr und mehr Treffpunkte gibt, wo auch der Chef zusammen mit den Mitarbeitern vielleicht einen Kaffee trinkt und im ersten Moment vielleicht noch über private Dinge spricht, dann aber recht schnell auch über geschäftliche Dinge recht schnell unterhält."
"Wenn man es direkt auf die Büroumgebung bezieht, dann ist es so, dass es mehr und mehr Treffpunkte gibt, wo auch der Chef zusammen mit den Mitarbeitern vielleicht einen Kaffee trinkt und im ersten Moment vielleicht noch über private Dinge spricht, dann aber recht schnell auch über geschäftliche Dinge recht schnell unterhält."
Anwesenheitspflicht wird langsam abgeschafft
Der Arbeitswissenschaftler Dennis Stolze gehört zum einem Team am Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation, das die Arbeitsumgebung in einer neuen und sehr flexiblen Arbeitswelt erforscht. In einer Studie haben die Wissenschaftler herausgefunden: jeder zweite Befragte kann schon heute überwiegend selbst darüber bestimmen, wann er arbeitet.
Allerdings können nur 40 Prozent der Befragten darüber entscheiden, wo sie arbeiten. Nach und nach wird die Anwesenheitspflicht in Unternehmen allerdings abgeschafft wird. Das bedeutet auch: viele Mitarbeiter müssen erst lernen, was sie mit der neuen Freiheit machen.
"Nicht jeder Mitarbeiter kann damit umgehen, manche brauchen auch noch etwas mehr Anleitung als andere, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass mehr Autonomie dazu führt, dass sich die Mitarbeiter wohler fühlen und motivierter sind, eine bessere Leistung haben."
Allerdings steht hierfür der Beweis noch aus. Einige Unternehmen testen zurzeit neue Arbeitsformen, so überlässt zum Beispiel eine weltweit tätige Stuttgarter Werbeagentur ihren Mitarbeitern, wie viele Urlaubstage jeder nehmen möchte. Wer glaubt seinen Job in einem halben Jahr hinzubekommen: bitteschön. Es gibt zwar noch irgendwo Chefs, aber sie fallen nicht einmal mehr optisch auf, auch nicht beim Daimler: So trägt Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche auch bei offiziellen Terminen keine Krawatten mehr, sein designierter Nachfolger will angeblich auch von Mitarbeitern geduzt werden. Flache Hierarchien, selbstbestimmtes Arbeiten:
"Wir sehen gerade viele Dinge, die sich im Umbruch befinden, dass man realisiert, dass wir wegkommen müssen von dem Thema Kontrolle und mehr in Richtung Vertrauensarbeitskultur."
Stempeluhren, Anwesenheitspflicht und feste Arbeitszeiten waren gestern.
Allerdings können nur 40 Prozent der Befragten darüber entscheiden, wo sie arbeiten. Nach und nach wird die Anwesenheitspflicht in Unternehmen allerdings abgeschafft wird. Das bedeutet auch: viele Mitarbeiter müssen erst lernen, was sie mit der neuen Freiheit machen.
"Nicht jeder Mitarbeiter kann damit umgehen, manche brauchen auch noch etwas mehr Anleitung als andere, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass mehr Autonomie dazu führt, dass sich die Mitarbeiter wohler fühlen und motivierter sind, eine bessere Leistung haben."
Allerdings steht hierfür der Beweis noch aus. Einige Unternehmen testen zurzeit neue Arbeitsformen, so überlässt zum Beispiel eine weltweit tätige Stuttgarter Werbeagentur ihren Mitarbeitern, wie viele Urlaubstage jeder nehmen möchte. Wer glaubt seinen Job in einem halben Jahr hinzubekommen: bitteschön. Es gibt zwar noch irgendwo Chefs, aber sie fallen nicht einmal mehr optisch auf, auch nicht beim Daimler: So trägt Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche auch bei offiziellen Terminen keine Krawatten mehr, sein designierter Nachfolger will angeblich auch von Mitarbeitern geduzt werden. Flache Hierarchien, selbstbestimmtes Arbeiten:
"Wir sehen gerade viele Dinge, die sich im Umbruch befinden, dass man realisiert, dass wir wegkommen müssen von dem Thema Kontrolle und mehr in Richtung Vertrauensarbeitskultur."
Stempeluhren, Anwesenheitspflicht und feste Arbeitszeiten waren gestern.
Digitalisierung spart Ressourcen
Die Arbeitswelt wird immer mobiler und dynamischer. Smartphones und Tablet-PCs machen es möglich, dass wir schon heute überall arbeiten können. Auch die Zeit der Papierstapel und Aktenordner ist bald vorbei, sagt Arbeitswissenschaftler Stolze. Behörden, Agenturen, Organisationen, so das Ergebnis einer jüngsten Studie des Fraunhofer Instituts, sind zunehmend digital unterwegs:
"Es ist tatsächlich so, dass knapp die Hälfte Dokumente schon überwiegend digital ablegt und nochmal 22 Prozent, die wirklich sagen, alle Dokumente werden komplett digital archiviert. Das heißt, jeder fünfte ist schon total digital."
Von jedem Ort der Welt aus lässt sich auf Protokolle, Dokumente, Projektskizzen und was auch immer aus dem Unternehmen zu greifen. Die zunehmende Digitalisierung spart Ressourcen vom Papier bis zu Druckerpatronen. Wer alles gleich in den Computer tippt, kann das Geschriebene sofort speichern, das wird künftig viel Zeit sparen.
"In jeder Branche, wo man viel mit bürokratischen Prozessen umgehen muss, wird das eine enorme Erleichterung werden."
Das gilt allerdings nur für bestimmte Berufsgruppen. In der Produktion etwa gibt es kein Homeoffice, hier müssen die Mitarbeiter noch am Band erscheinen.
"Aber auch da gibt es Bestrebungen, das Ganze mehr und mehr zu flexibilisieren, durch Technikunterstützung, dass ich dann als Mitarbeiter sagen kann, da fällt eine Zusatzschicht an, dafür bewerbe ich mehr oder weniger, über ein, wir nennen es 'KapaflexCy' ein digitales Tool, wo ich dann meine Kapazitäten frei einteilen kann."
Per Smartphone können sich Arbeitsgruppen über Einsatzzeiten abstimmen. Ist viel los, müssen möglichst viele kommen, gearbeitet wird also nach Bedarf, dann, wenn der Kunde ordert. Die Grenzen zwischen Arbeiten und Privatleben verwischen zunehmend, Sozialwissenschaftler warnen seit Jahren vor einer Entgrenzung der Arbeit. Immer ansprechbar oder gar abrufbar zu sein, mache auf Dauer auch krank. Schon heute gilt, in der Freizeit werden keine dienstlichen E-Mails gelesen, erst recht nicht im Urlaub. Das gelingt allerdings nicht allen Mitarbeitern. Die sich wandelnde neue Arbeitswelt schafft eine neue Arbeitskultur. Doch mehr Lebensqualität gewinnen nur Arbeitsnomaden, die wirklich in der Freizeit abschalten können.
"Es ist tatsächlich so, dass knapp die Hälfte Dokumente schon überwiegend digital ablegt und nochmal 22 Prozent, die wirklich sagen, alle Dokumente werden komplett digital archiviert. Das heißt, jeder fünfte ist schon total digital."
Von jedem Ort der Welt aus lässt sich auf Protokolle, Dokumente, Projektskizzen und was auch immer aus dem Unternehmen zu greifen. Die zunehmende Digitalisierung spart Ressourcen vom Papier bis zu Druckerpatronen. Wer alles gleich in den Computer tippt, kann das Geschriebene sofort speichern, das wird künftig viel Zeit sparen.
"In jeder Branche, wo man viel mit bürokratischen Prozessen umgehen muss, wird das eine enorme Erleichterung werden."
Das gilt allerdings nur für bestimmte Berufsgruppen. In der Produktion etwa gibt es kein Homeoffice, hier müssen die Mitarbeiter noch am Band erscheinen.
"Aber auch da gibt es Bestrebungen, das Ganze mehr und mehr zu flexibilisieren, durch Technikunterstützung, dass ich dann als Mitarbeiter sagen kann, da fällt eine Zusatzschicht an, dafür bewerbe ich mehr oder weniger, über ein, wir nennen es 'KapaflexCy' ein digitales Tool, wo ich dann meine Kapazitäten frei einteilen kann."
Per Smartphone können sich Arbeitsgruppen über Einsatzzeiten abstimmen. Ist viel los, müssen möglichst viele kommen, gearbeitet wird also nach Bedarf, dann, wenn der Kunde ordert. Die Grenzen zwischen Arbeiten und Privatleben verwischen zunehmend, Sozialwissenschaftler warnen seit Jahren vor einer Entgrenzung der Arbeit. Immer ansprechbar oder gar abrufbar zu sein, mache auf Dauer auch krank. Schon heute gilt, in der Freizeit werden keine dienstlichen E-Mails gelesen, erst recht nicht im Urlaub. Das gelingt allerdings nicht allen Mitarbeitern. Die sich wandelnde neue Arbeitswelt schafft eine neue Arbeitskultur. Doch mehr Lebensqualität gewinnen nur Arbeitsnomaden, die wirklich in der Freizeit abschalten können.