Archäologen entdecken 2.000 Jahre alten Palast bei Xanten

    Nordrhein-Westfalen, Xanten: Besucher besichtigen das Amphitheater im Archäologischen Park in Xanten. Die militärischen Elemente der einstigen römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana - heute Xanten - sind Teil des Unesco-Weltkulturerbe.
    Das einstige Militärlager der Römer bei Xanten zählt als Teil des Niedergermanischen Limes seit 2021 zum Unesco-Welterbe. © Oliver Berg/dpa
    Archäologen haben in der Nähe des einstigen Römerlagers bei Xanten am Niederrhein unter der Erde die Überreste eines rund 2.000 Jahre alten Palastes entdeckt. Das etwa 100 mal 100 Meter große Gebäude sei bei der Auswertung von Bodenmessungen mit einem sogenannten Georadar gefunden worden. Der Grundriss ähnele Residenzen römischer Statthalter, teilte das Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland mit. Die neue Entdeckung bekräftige die Vermutung, dass die zivile Siedlung vor den Toren des römischen Legionslagers Vetera castra mit seinen bis zu 10.000 Soldaten deutlich größer als vorher angenommen und städtisch geprägt war, sagte ein Sprecher. Laut dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus (58 bis etwa 120 nach Christus) gab es nahe dem Legionslager tatsächlich eine zivile Stadt, die die Römer während des Aufstandes der westgermanischen Bataver in den Jahren 68 bis 70 selbst zerstört haben sollen, damit sie dem Feind nicht in die Hände fiel. Das einstige Militärlager der Römer bei Xanten zählt als Teil des Niedergermanischen Limes seit 2021 zum Unesco-Welterbe.