Architekt Paul Schneider-von-Esleben

"Das Gegenprogramm zur Nazi-Moderne"

Der Architekt Paul Schneider-Esleben im Jahr 1957
Der Architekt Paul Schneider-Esleben im Jahr 1957 © dpa / picture alliance
Moderation: Britta Bürger |
Der vor 100 Jahren geborene Paul Schneider-von-Esleben war einer der wichtigsten Architekten der Nachkriegsmoderne. München und Düsseldorf ehren ihn nun mit zwei Ausstellungen. Über seine Bedeutung sprechen wir mit dem Historiker Paul Andreas.
Er baute die erste Hochgarage Deutschlands, das Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf und den Köln-Bonner-Flughafen: Paul Schneider-von-Esleben ist einer der wichtigsten Architekten der Nachkriegsmoderne. Vor 100 Jahren wurde er geboren. Sein Name hat sich in der Öffentlichkeit nicht breit eingeprägt, und doch fehlt er in keinem Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts.
Die deutsche Architektenzunft widmet ihm zum Jubiläum gleich zwei Ausstellungen in München und Düsseldorf. Der Architekturjournalist und Historiker Paul Andreas hat die Schau für das Museum für Architektur und Ingenieurskunst Nordrhein-Westfalen kuratiert.
"Er hat jedes Gebäude einzigartig konzipiert"
"Er war unglaublich neugierig, sehr impulsiv und hat sich stilistisch immer neu erfunden", sagt er über Paul Schneider-von-Esleben. Nach dem Krieg habe er sich mit einer teils "unglaublich leichten" Bauweise hervorgetan und damit gleichsam ein "Gegenprogramm zur Nazi-Moderne" geschaffen. Die Vielseitigkeit seines Werks erklärt Paul Andreas mit dem Fehlen einer starren Entwurfsphilosophie. Schneider-von-Esleben habe für jedes Gebäude "wieder am Nullpunkt" angefangen. "Er hat jedes Gebäude einzigartig konzipiert, und er hat daraus nie eine Theorie gemacht."
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