Die Ausstellung "Architektur für Schweine" läuft bis zum 5. März 2020 im Aedes Architekturforum in Berlin.
Schöner Wohnen für das Schwein
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Eine Architektur-Ausstellung in Berlin präsentiert Entwürfe für einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb mit Schweinehaltung. Die Ideen reichen von Schweine-Villen bis zu Hochhäusern und zeigen, wie sich Ställe verändern können.
Tierhaltung in Deutschland steht oft in der Kritik. Wie es zwölf Millionen Mastschweinen besser gehen könnte, darüber haben sich Architekturstudenten an vier deutschen Hochschulen Gedanken gemacht. Eine Ausstellung in Berlin zeigt jetzt die Ergebnisse des Wettbewerbs. Es gibt zahlreiche Ideen für Hochhäuser oder Stalllandschaften für Schweine. Den ersten Preis bekam die Architektur-Studentin Katharina Münch für ihren Entwurf von 21 Schweine-Villen mit Auslauffläche. Für diesen Siegerentwurf gab es schon Anfragen eines Öko-Bauern.
"Wenn ich ein Schwein wäre, würde ich mir natürlich wünschen, dass ein Stall meinen Bedürfnissen entspricht", sagt Eberhard Hartung, Präsident des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, das den Wettbewerb ausgerichtet hat. Das sei bei Schweinen nicht so viel anders als bei Menschen, sie unterteilten ebenfalls ihre Lebensumwelt in verschiedene Funktionen.
Funktionen trennen
"Wir würden auch nicht gerne neben der Toilette schlafen oder unser Gemüse in der Toilettenschüssel waschen", sagt Hartung. "Das will das Schwein auch nicht." Bisher würden die Tiere sehr unterschiedlich untergebracht. Aber es sei zu bemerken, dass immer mehr Ställe versuchten, diese Funktionsbereiche zu trennen.
Es gebe schon jetzt viele Ställe, die anders aufgeteilt seien und deren Innenraum anders gestaltet sei. Mit Hilfe der Architektur könne auch der Kontakt zwischen Landwirt und Tieren erleichtert werden. Einige Entwürfe widmen sich auch der Gestaltung von Schlachthäusern.