Der Deutsche Pavillon bleibt leer
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Mit einem Jahr Verspätung soll im Mai die Architekturbiennale in Venedig eröffnet werden. Im Deutschen Pavillon wagt man den Blick zurück aus einer fiktiven Zukunft auf die Probleme der Gegenwart - und zwar coronakonform digital.
Auch die Architekturbiennale musste coronabedingt um ein Jahr verschoben werden. Nun soll sie am 21. Mai in Venedig eröffnet werden. Ob das Pandemiegeschehen das bis dahin zulässt, ist noch offen. Der deutsche Pavillon ist für alles vorbereitet. Die Inhalte – dabei handelt es sich vor allem um Filme – werden virtuell zugänglich und der eigentliche Ausstellungsort wird größtenteils leer sein, sagt der Kurator Olaf Grawert vom Team 2038, das den deutschen Pavillon kuratiert hat.
Die Grundidee war schon vor Corona die eines Rückblicks aus einem fiktiven Jahr 2038 auf heute. Dies geschehe im Bewusstsein, dass nochmal alles gut gegangen sei, sagt Grawert. "Das heißt, dass wir die großen Krisen gemeistert haben. Dass uns dann quasi eine tatsächliche Krise eingeholt hat, hat das Konzept nur noch gestärkt und hat eben zu einer Anpassung geführt."
Alternativen zum Privateigentum
Das bedeutet aber nicht, dass es in der Ausstellung vor allem um die Coronakrise gehen wird. Die großen Fragen der Zeit sollen thematisiert werden, die schon vor der Pandemie sichtbar gewesen seien, so Grawert, etwa "die Bodenfrage, die mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft als Thema angekommen ist". Gerade für Architekten sei die Bodenfrage zentral, denn "ohne Bauland kann ich nicht bauen". Es gehe auch um Alternativen zum Privateigentum.
Für Gawert steht jedenfalls fest: "Die Biennale wird stattfinden." Es sollte nicht vergessen, dass dies auch ein wichtiges Ereignis für das lokale Publikum sei.
(ckr)