A-Cappella-Pioniere
Das Hilliard Ensemble gehört zu den berühmtesten A-Cappella-Ensembles der Welt. 1994 erschien mit "Officium" das erfolgreichste Album des englischen Vokalquartetts, das Goldstatus erreichte. Doch wie begann die rasante Erfolgsgeschichte in den 1970er-Jahren?
Im Dezember 2014, nach 40 Jahren, ging eine Ära zu Ende, die bis heute bei den Fans von A-Cappella-Musik nostalgische Gefühle weckt. Damals zog sich das Hilliard Ensemble aus dem Musikbetrieb zurück, eine der bis dato bekanntesten A-Cappella-Gruppen, die als Pionier der Alte-Musik-Bewegung gilt. Warum sich das britische Quartett seine Karriere beendete und was die Sänger überhaupt dazu veranlasst hatte, sich der Musik vor 1600 zu widmen, davon berichtet David James, Countertenor und Gründungsmitglied des Hilliard Ensembles.
Der besondere Klang
Wie etwa findet man als Ensemble zu seinem eigenen Klang? "Es gibt auf diese Frage keine einfache Antwort", sagt David James, "denn die Frage nach einem speziellen Klang haben wir uns selbst nie gestellt. Ich glaube, so funktioniert das auch nicht beim Singen. Es ist einfach ein Glücksfall, wenn man den richtigen Punkt trifft und dann diesen Klang kultivieren kann. Wir wollten alle das gleiche, wir hatten gleiche Vorstellungen zum Beispiel über das Repertoire.
Aber was vielleicht viel wichtiger war als diese Überlegungen, ist das genaue Hören. Über die Ohren haben wir das meiste geregelt. Es ist das genaueste Instrument, das wir besitzen, schneller als jedes visuelle Zeichen. Wenn einer eine Stimme vorsang, dann haben die anderen versucht ihn zu imitieren. Aber darüber geredet haben wir eigentlich nicht – es hat sich einfach entwickelt."
Auch im Archiv des Deutschlandradios befinden sich einige Aufnahmen mit dem Hilliard Ensemble, Auszüge aus verschiedenen Konzerten sind zu hören.