ARD-Auftritt der No Angels

"Erwachsen geworden und ganz bei sich"

06:59 Minuten
Vier Sängerinnen bei ihrem Konzert auf einer großen Showtreppe
Die No Angels traten in der ARD-Sendung "Schlagerchampions - Das große Fest der Besten" auf. "Man kann sich blamabler verkaufen", sagt der Journalist Jan Feddersen. © ARD / JürgensTV / Dominik Beckmann
Jan Feddersen im Gespräch mit Timo Grampes |
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Das Comeback der No Angels sei überraschend gut gewesen, urteilt Jan Feddersen. Die erfolgreichste deutsche Girlband habe sich nach sieben Jahren Pause als "echt und authentisch" gezeigt, sagt der Schlagerexperte.
Am Wochenende feierten die No Angels, die erfolgreichste Girl-Band Kontinentaleuropas, ihr Comeback in der ARD-Sendung "Schlagerchampions". Dort sangen sie ihren größten Hit "Daylight in Your Eyes". Diesen Auftritt verfolgte mit großem Interesse auch der taz-Journalist Jan Feddersen. "Die No Angels haben sich eigentlich gar nicht geändert, außer dass sie allesamt hoch erwachsen geworden sind", sagt der Schlagerexperte. Die 2000 gegründete Band sei "Popmusik made in Germany".

Älterwerden mit den No Angels

Das Gastspiel in der von Florian Silbereisen moderierten Sendung sei überraschend gut gewesen: "Man kann sich blamabler verkaufen." Die No Angels hätten dies "mit größter Würde" gemacht, es habe gut funktioniert: "Das ist auch das, was das Publikum an ihnen liebt: Sie sind ganz bei sich, sie sind echt und authentisch, und damit kann man sich identifizieren in seinem eigenen, nun ja, Älterwerden."
Über die Gründe für das Comeback der Band, die sich 2014 auflöste, kann auch Jan Feddersen nur spekulieren: "Keine Ahnung! Geldnot? Vielleicht wollen sie wieder ins Geschäft, vielleicht langweilen sie sich." Die Bandmitglieder seien ja immer noch junge Frauen, und auf der Bühne zu stehen sei – Roland Kaiser hat das gesagt – wie eine Droge. "Dass sie überhaupt öffentlich stattfinden, das ist ihr Beruf. Was sollen sie sonst machen? Irgendwie schlechten Schmuck entwerfen? Das kann es doch nicht sein."

Das inklusivste Musiksegment überhaupt

Was dem Auftritt der No Angels folgen wird, sei ungefähr klar: "Da wird jetzt ein Album kommen, dann werden sie damit tingeln – ob eine große künstlerische Karriere dabei herauskommt, das weiß noch kein Mensch. Die auch nicht."
Dass die No Angels ausgerechnet bei Florian Silbereisen auftraten, findet Jan Feddersen durchaus konsequent, denn Schlager sei das inklusivste Musiksegment überhaupt, jedenfalls wenn man ihn unvoreingenommen und ohne den "bösen Berlin-Mitte-Blick" betrachte. Schlager dürfe nicht von Abgrenzung leben: "Da kann jeder sein, muss nur irgendwie beim Publikum gut ankommen."
(cre)
Ein TV-Moderator präsentiert mit ausgebreiteten Armen die vier Mitglieder der Girlband No Angels auf einer Showtreppe
Die No Angels mit dem "Schlagerchampions"-Moderator Florian Silbereisen© ARD / JürgensTV / Dominik Beckmann
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