ARD-Intendanten haben kein Vertrauen mehr in RBB-Geschäftsleitung

Die ARD-Intendantinnen und -intendanten haben das Vertrauen in die amtierende Geschäftsleitung des RBB in der Aufarbeitung der Affäre um die abberufene Senderchefin Patricia Schlesinger verloren. Man glaube nicht, dass der geschäftsführenden Leitung des Senders die Aufarbeitung der Vorfälle zügig genug gelinge, sagte ARD-Chef Tom Buhrow. Nach dpa-Informationen soll mangelnde Aufklärung bei dem umstrittenen Bonus-System für Führungskräfte eine Rolle spielen. Damit wächst auch innerhalb der ARD der Druck auf das Führungsteam rund um den geschäftsführenden Intendanten Hagen Brandstäter, die Ämter niederzulegen. Kurz zuvor hatte bereits die Rundfunkratsvorsitzende Friederike von Kirchbach ihren sofortigen Rücktritt aus dem RBB-Kontrollgremium erklärt. Buhrow, der auch Intendant des WDR ist, sagte in seiner Funktion als ARD-Chef, dass die Lage beim RBB so intabil sei, "dass man sagen kann, es besteht die Gefahr, dass sich die Strukturen des RBB anfangen aufzulösen." Der Vertrauensverlust hat auch Folgen für Intendantensitzungen. Man sei aus der Runde der Intendantinnen und Intendanten gebeten worden, sich über vereinzelte Fragen auch ohne den RBB zu beraten, sagte Buhrow. Das dürfe aber kein Dauerzustand werden.