Argentinien: Protest gegen Abbau von Kultur- und Erinnerungsstätten
In Argentinien stößt der Abbau von Kultur- und Erinnerungsstätten durch die rechtsliberale Regierung auf Widerstand. In den vergangenen Tagen gab es Proteste gegen die Schließung des Kulturzentrums "Haraldo Conti" in Buenos Aires. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Marine-Schule ESMA, die während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 als Foltergefängnis genutzt wurde. Am 31. Dezember hatten die Beschäftigten des Kulturzentrums "Haraldo Conti" erfahren, dass sie ab Januar nicht mehr zur Arbeit erscheinen sollten. Die Regierung von Präsident Javier Milei hat versichert, dass die Schließung nur vorübergehend ist. Mileis Menschenrechts-Sekretär Alberto Baños sagte laut Zeitung "La Nación", das Programm des Kulturzentrums solle sich künftig nicht mehr ausschließlich um den Staatsterrorismus der Diktatur drehen. Damals verschleppten Militärs in Argentinien Tausende von Menschen und töteten die meisten. Die ehemalige ESMA mit ihrer Gedenkstätte gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der rechte Politiker Milei war, wie er selbst immer wieder bekundete, mit der "Kettensäge" angetreten. Von seinem massiven Sparkurs und Entlassungen in großem Stil sind viele Bereiche des Staates betroffen - darunter auch noch weitere Diktatur-Erinnerungsorte.