"Argentinisches Tageblatt" beendet nach 134 Jahren Druckausgabe

    Ein Exemplar der Zeitung "Argentinisches Tageblatt" an einem Kiosk.
    Das "Argentinische Tageblatt" hatte zuletzt noch eine Auflage von rund 10 000 Exemplaren. © imago-images / ZUMA Wire / Claudio Santisteban
    Nach fast 134 Jahren hat die deutschsprachige Zeitung "Argentinisches Tageblatt" in Buenos Aires ihre Druckausgabe eingestellt. Die Zeitung erschien am Freitag zum letzten Mal in der Print-Version, wie Herausgeber Juan Alemann auf der Titelseite mitteilte. Kurz zuvor war der langjährige Redaktionsleiter Stefan Kuhn gestorben. Neues Personal sei nicht zu finden und die wirtschaftliche Lage sei schlecht, schrieb der 95-jährige Verleger. Die Internetseite der Zeitung soll zumindest vorerst weitergeführt werden. Das "Argentinische Tageblatt" hatte zuletzt noch eine Auflage von rund 10 000 Exemplaren. Weil die Stammleserschaft langsam stirbt und es aufgrund der Wirtschaftskrise auch immer weniger Niederlassungen deutscher Unternehmen in Argentinien und damit weniger Anzeigen gibt, hat die Zeitung nach Angaben des Verlegers keine wirtschaftliche Zukunft. Die Zeitung war eine der ältesten deutschsprachigen Publikationen im Ausland und hatte für die deutsche, österreichische und Schweizer Gemeinschaft in Argentinien große Bedeutung. Im Jahr 2012 erhielt das "Argentinische Tageblatt" den Medienpreis "Dialog für Deutschland" und wurde von dem damaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert für seinen Beitrag zur Völkerverständigung geehrt.