Der Krieg gegen die Ukraine treibt die Getreidepreise weiter nach oben. In den Dürreregionen Afrikas stirbt bereits jetzt alle 48 Sekunden ein Kind. In Ländern wie dem Jemen, Somalia oder Eritrea, die stark von Weizenimporten und humanitärer Hilfe abhängig sind, drohen neue Hungersnöte, warnt das Welternährungsprogramm der UN. Die Corona-Pandemie hat zudem Millionen Menschen in akuten Hunger getrieben.
Hunger als Waffe
Jetzt zeigen sich die Folgen einer fatalen Abhängigkeit: Die Ukraine, nach Russland und den USA eine der größten Weizenexporteure der Welt, versorgte bisher 400 Millionen Menschen mit Getreide. Länder wie der Kongo und Ägypten beziehen fast ihren gesamten Bedarf aus Russland. Getreide ist nicht nur ein Spekulationsobjekt, Putin setzt den Hunger auch als Waffe ein, so der Vorwurf.
Konfliktfeld: Teller – Tank – Tiere
Längst ist auch eine Diskussion über den Verbrauch wichtiger Lebensmittelressourcen für die Energiegewinnung und Tierzucht entbrannt. Immerhin werden zwei Drittel der deutschen Rapsernte zu Biosprit und 60 Prozent des hiesigen Getreides zu Tierfutter verarbeitet. Können wir uns das noch leisten?
Eine Welt ohne Hunger – das ist das Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Programm von „Zero Hunger“: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Ist das eine Illusion?
Wege aus der Ernährungskrise – darüber diskutieren:
- Prof. Dr. Sebastian Hess, Leiter der Arbeitsgruppe Agrarmärkte an der Universität Hohenheim
- Dr. Martin Frick, Leiter des Berliner Büros beim Welternährungsprogramm der UN
- Martin Häusling, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Grünen/EFA
- Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft