Art Institute of Chicago muss Egon-Schiele-Zeichnung an Sammler-Erben zurückgeben

Ein lange verschollenes Kunstwerk bekommt ein neues – oder eigentlich altes – Zuhause: Das Art Institute of Chicago muss eine Zeichnung von Egon Schiele aus dem Jahr 1916 an die Erben des jüdischen Sammlers Fritz Grünbaum zurückgeben. Ein New Yorker Gericht sieht es als erwiesen an, dass das Werk während des Holocausts geraubt wurde. Wie das Kunstmagazin ArtNews schreibt, führte die Spur der Schiele-Zeichnung zu dubiosen Händlern, gefälschten Papieren – und in eine dunkle Vergangenheit. Das Art Institute of Chicago hatte das Bild des bedeutenden expressionistischen Malers seit den 1960er Jahren gezeigt und will gegen das Urteil vorgehen. Für die Familie Grünbaum ist es ein weiterer Schritt auf dem langen Weg der Gerechtigkeit. Die Sammlung des Schauspielers und Kunstsammlers Fritz Grünbaum umfasste rund 400 Werke insbesondere der österreichischen Moderne. 1941 starb Grünbaum im Konzentrationslager Dachau.