Arto Lindsay

Chamäleon der Genres

Der US-amerikanische Sänger und Gitarrist Arto Lindsay gibt ein Konzert.
Zarte Zwischentöne und krasse Dissonanzen: der US-Amerikaner Arto Lindsay. © picture alliance / dpa / Marta Perez
Das Gitarrenspiel von Arto Lindsay ist unverkennbar: mal dissonant und schräg, und dann wieder einschmeichelnd und zart. Von Genre-Grenzen lässt er sich dabei nicht aufhalten. Das zeigte er auch beim diesjährigen TFF Rudolstadt.
Der Gitarrist Arto Lindsay ist eine der einflussreichsten Figuren der New Yorker Jazz-Szene: ein Genre-Chamäleon, ein Musiker, der spielend zwischen Free Jazz und Punk, zwischen brasilianischer Samba und amerikanischem Soul hin- und herwechseln kann. Aufgewachsen als Kind US-amerikanischer Missionare in Brasilien, begann er seine Karriere Ende der 1970er in New York bei der No-Wave-Formation D.N.A. Danach spielte Lindsay bei den Lounge Lizards, den Golden Palominos und den Ambitious Lovers, allesamt kurzlebige, aber nichtsdestoweniger einflussreiche Bands aus dem Umfeld der Knitting Factory. In den vergangenen Jahren war der 61-Jährige überwiegend mit seiner eigenen Band unterwegs, oder er arbeitete als Produzent für seelenverwandte Musiker wie Laurie Anderson, Ryuchi Sakamoto oder Jun Myiake.
Der Klang von Lindsays Gitarre ist mal dissonant und schräg – also "skronky", wie man in den USA sagt. Dann aber wechselt der Sound und wirkt einschmeichelnd und zart. Was auch immer Arto Lindsay macht, er bewegt sich grundsätzlich abseits des Mainstreams. "Meine Lieder sind zu sehr Pop für die esoterischen Musikliebhaber und zu verrückt für normale Popfans", hat er mal in einem Interview gesagt, und es klang nicht wirklich traurig.
Heinepark Rudolstadt
Aufzeichnung vom 4.7.2014
Arto Lindsay und Band
Arto Lindsay, Gitarre & Gesang
Paul Wilson, Keyboard
Melvin Gibbs, Bass
Kassa Overall. Schlagzeug
Marivaldo Paim, Perkussion
Moderation:
Carsten Beyer