Arved Fuchs: Goldgräberstimmung gefährdet arktisches Ökosystem
Der Polarforscher Arved Fuchs hat angesichts der Nordpol-Konferenz in Grönland davor gewarnt, dass die zukünftige Ausbeutung von Rohstoffen in der Arktis auf Kosten der Umwelt gehen werde.
Fuchs sagte im Deutschlandradio Kultur, es gebe bis heute kein Krisenmanagement, was denn geschehen werde, sollte es beispielsweise in dem empfindlichen Ökosystem zu einem Ölunfall kommen. Dabei habe ein solcher Unfall in der Arktis viel schlimmere Auswirkungen zur Folge als in wärmeren Gewässern. Dies könne sich auch auf die Bildung von neuem Eis extrem auswirken, sagte der Forscher.
Da in der Arktis riesige Rohstoffvorkommen vermutet würden, wollten die Anrainerstaaten den arktischen Ozean unter sich aufteilen.
Mit der fortschreitenden Eisschmelze habe sich die Lage am Nordpol in den vergangenen Jahren verändert, so Fuchs. Die neuen Möglichkeiten, an die vermuteten Vorräte an Öl, Gas und Kohle heranzukommen, hätten neue Begehrlichkeiten geweckt. Auch gebe es inzwischen im Vergleich zu den 80er Jahren einen technologischen Vorsprung, beispielsweise beim Bau von Schiffen, die anders als früher ganzjährig im Eis unterwegs sein könnten. Deshalb herrsche am Nordpol inzwischen Aufbruchstimmung, wenn nicht sogar Goldgräberstimmung, sagte der Polarforscher.
"Man teilt diesen Ozean, der eigentlich internationales Gewässer ist, unter sich auf, und wenn es denn demzufolge dabei bleibt, hat der Seegerichtshof auch noch ein Wörtchen mitzusprechen, dann sieht es so aus, dass vom arktischen Ozean als internationales Gewässer nur noch ein kleiner Klecks übrig bleibt und den Rest teilen sich die Anrainerstaaten unter sich auf", sagte Fuchs.
Der Polarforscher zeigte sich erstaunt, dass die derzeit in Bonn tagende Artenschutzkonferenz sich diesem Thema gar nicht widme. "Das heißt, es ist so ein bisschen am Rande der öffentlichen Wahrnehmung, diese Bemühung, den Nordpol unter sich aufzuteilen, ohne dass es auf dem internationalen Parkett das Gehör bekommt, das ihm eigentlich zustehen würde."
Sie können das vollständige Gespräch mit Arved Fuchs mindestens bis zum 29.10.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Da in der Arktis riesige Rohstoffvorkommen vermutet würden, wollten die Anrainerstaaten den arktischen Ozean unter sich aufteilen.
Mit der fortschreitenden Eisschmelze habe sich die Lage am Nordpol in den vergangenen Jahren verändert, so Fuchs. Die neuen Möglichkeiten, an die vermuteten Vorräte an Öl, Gas und Kohle heranzukommen, hätten neue Begehrlichkeiten geweckt. Auch gebe es inzwischen im Vergleich zu den 80er Jahren einen technologischen Vorsprung, beispielsweise beim Bau von Schiffen, die anders als früher ganzjährig im Eis unterwegs sein könnten. Deshalb herrsche am Nordpol inzwischen Aufbruchstimmung, wenn nicht sogar Goldgräberstimmung, sagte der Polarforscher.
"Man teilt diesen Ozean, der eigentlich internationales Gewässer ist, unter sich auf, und wenn es denn demzufolge dabei bleibt, hat der Seegerichtshof auch noch ein Wörtchen mitzusprechen, dann sieht es so aus, dass vom arktischen Ozean als internationales Gewässer nur noch ein kleiner Klecks übrig bleibt und den Rest teilen sich die Anrainerstaaten unter sich auf", sagte Fuchs.
Der Polarforscher zeigte sich erstaunt, dass die derzeit in Bonn tagende Artenschutzkonferenz sich diesem Thema gar nicht widme. "Das heißt, es ist so ein bisschen am Rande der öffentlichen Wahrnehmung, diese Bemühung, den Nordpol unter sich aufzuteilen, ohne dass es auf dem internationalen Parkett das Gehör bekommt, das ihm eigentlich zustehen würde."
Sie können das vollständige Gespräch mit Arved Fuchs mindestens bis zum 29.10.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio