Aserbaidschan

Menschenrechtler werden als Drogenhändler denunziert

Das Emblem der Europaspiele in Baku, Aserbaidschan.
Die Europaspiele in Baku - für viele Kritiker sind sie nur eine PR-Aktion des Regimes von Präsident Alijew © picture alliance / dpa / Sergey Dolzheko
Emin Milli im Gespräch mit Liane von Billerbeck |
In seiner Heimat gebe es derzeit rund 100 politische Gefangene, sagt der aserbeidschanische Dissident Emin Milli. Sie werden oft unter fadenscheinigen Vorwürfen festgehalten. Das sei die "absurde Realität" der Menschenrechte kurz vor den Europaspielen in Baku.
Der aserbaidschanische Dissident Emin Milli hat vor den am 12. Juni beginnenden Europaspielen in Baku auf die desolate Lage von Menschenrechtsaktivisten in seiner Heimat hingewiesen. Derzeit gebe es in Aserbeidschan rund 100 politische Gefangene, sagte Milli im Deutschlandradio Kultur. Sie würden oft unter falschen Anschuldigungen wie etwa angeblicher Steuerhinterziehung festgehalten:
"Sie lieben es auch, die Aktivisten und Menschenrechtler als Drogenhändler oder Drogenabhängige ins Gefängnis zu schicken. Also das ist natürlich alles absurd. Aber das ist unsere Realität."
Die Investition von rund acht Milliarden US-Dollar in die Europaspiele in Baku sei "Geldverschwendung", kritisierte Milli:
"Außer Aserbeidschan gab es ja keine Bewerber, um diese verrückte Idee zu finanzieren. Das ist ein reines Instrument von Alijew für seine persönliche Familien-PR. Viele Sportler, europäische Athleten und auch deutsche Athleten, die nach Aserbeidschan kommen, die sind in dem Fall Statisten des Präsidenten Alijew."
Seit Mai 2013 betreibt der aserbaidschanische Dissident, Aktivist und Blogger Emin Milli von seinem Berliner Exil aus den regierungskritischen Fernsehsender "Meydan TV". Das Programm soll die erste Plattform für demokratische Debatten in Aserbaidschan mit unbegrenzter Reichweite werden.
Unterdessen hat sich auch die Botschaft Aserbaidschans zu Wort gemeldet und bezeichnet die Berichterstattung von Deutschlandradio Kultur als "unberechtigt":
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