Asienexperte gibt Demokratie in Birma wenig Chancen

Der Asienexperte Marco Bünte rechnet ungeachtet der verheerenden Auswirkungen des Wirbelsturms "Nargis" nicht mit politischen Veränderungen in Birma. Der Wissenschaftler am Institut für Globale und Regionale Studien (Giga) in Hamburg sagte, die Opposition werde unterdrückt, Parteien seien nicht zugelassen, deshalb fehlten bislang die Voraussetzungen für eine Demokratiebewegung in Birma.
Das Militärregime habe bislang seine Legitimation daraus gezogen, dass es sich als Aufbauhelfer der Nation dargestellt habe. Nun herrsche bei der Junta eine Angst vor ausländischer Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes. In der Vergangenheit habe die Kolonialmacht Großbritannien für Birma wenig Gutes bewirkt. Die USA hätten ethnische Gruppen unterstützt, die das Militärregime bekämpft hätten.

"Das alles hat dazu geführt, dass es eine sehr große nationale Angst gibt, insbesondere beim Militärregime, das immer alles kontrollieren will", sagte Bünte. "Deshalb passiert derzeit das Unglaubliche, dass ausländische Hilfe behindert wird."

Der Asien-Experte machte deutlich, dass die Oppositionellen derzeit keine Chance hätten. Auch bei der am Samstag geplanten Volksabstimmung gehe es nur um die Bestätigung des Militärregimes. "Bei dem Referendum geht es nur darum, eine Verfassung abzunicken, die das Militär vorher geschrieben hatte, die die Militärherrschaft zementieren soll."

Das Interview mit Marco Bünte können Sie mindestens bis zum 8. September 2008 in unserem Audio-on-demand-Player nachhören. ( MP3-Audio )
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