Erste deutsche Frau soll endlich ins All
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Damit möglichst bald die erste deutsche Astronautin ins All fliegt, ruft die Raumfahrtbehörde ESA ausdrücklich dazu auf, dass sich mehr Frauen bewerben. Die Raumfahrtingenieurin Claudia Kessler unterstützt mit Coaching-Angeboten.
Elf Männer hat Deutschland schon ins All geschickt, aber noch nie eine Frau. Das soll anders werden, findet inzwischen auch die Europäische Weltraumagentur (ESA). Dort beginnt die Bewerbungsfrist für das neue Astronautenteam. Es wird ausdrücklich dazu aufgerufen, dass sich auch viele Frauen bewerben.
"Das ist ein sehr langes Verfahren, es dauert zwei Jahre", sagt die Raumfahrtingenieurin Claudia Kessler über die ESA-Auswahl. Ihre Stiftung "Erste deutsche Astronautin" arbeitet daran, die erste deutsche Frau ins All zu bringen. In den USA seien bereits die Hälfte der Teilnehmer im Astronautenteam Frauen.

Das Team der Stiftung "Erste deutsche Astronautin": Dr. Suzanna Randall, Claudia Kessler (Mitte) und Dr. Insa Thiele-Eich. © dieastronautin
Das Anforderungsprofil ist anspruchsvoll: Ein abgeschlossenes Studium in Naturwissenschaften, Ingenieurswesen oder Medizin, nennt Kessler. Die ESA fordere von Bewerberinnen mindestens drei Jahre Berufserfahrung. Englische Sprachkenntnisse seien wichtig, Führungsqualitäten, aber auch interkultureller Teamgeist. Eine Bewerberin müsse zudem stresserprobt sein. "Man muss sich vorstellen, sich in eine Rakete zu setzen, wo unter einem 300 Tonnen Treibstoff sind und ins All zu fliegen." Dafür sollte man auch mutig sein und eine Portion Abenteuerlust mitbringen.
Coaching für Frauen
Kessler bietet ein Coaching für Frauen an, die den Flug ins Weltall wagen wollen. "Das erste, was wir den Frauen beibringen, ist wirklich, an sich zu glauben und sich auch nicht zu unterschätzen." Leider aber unterschätzten sich Frauen sehr oft.
Die Raumfahrtingenieurin fordert, dass alle vier Neulinge im ESA-Astronautenteam Frauen sein sollten. Auch bei der Weltraumagentur werde das nicht ausgeschlossen. "Frauen sind im Zweifel höher qualifiziert, sie tun sich nur so schwer, das zu zeigen", sagt Kessler. Ihre Stiftung bildet seit 2017 bereits zwei Frauen zu Astronautinnen aus, von denen Kessler hofft, dass sie bereits schneller mitfliegen könnten.
Die Raumfahrtingenieurin fordert, dass alle vier Neulinge im ESA-Astronautenteam Frauen sein sollten. Auch bei der Weltraumagentur werde das nicht ausgeschlossen. "Frauen sind im Zweifel höher qualifiziert, sie tun sich nur so schwer, das zu zeigen", sagt Kessler. Ihre Stiftung bildet seit 2017 bereits zwei Frauen zu Astronautinnen aus, von denen Kessler hofft, dass sie bereits schneller mitfliegen könnten.
Die Astronauten, die jetzt von der ESA ausgewählt würden, könnten erst frühestens 2027/28 nach ihrem fünfjährigen Training mit von der Partie sein. Sie hoffe, dass es gelinge schon früher, die erste deutsche Frau ins All zu schicken.
(gem)