"Schwarze Löcher sind mein Alltag"
Was war vor dem Urknall? Diese Frage beschäftigt die Astrophysikerin Silke Britzen seit Kindheitstagen. Sie erforscht die sogenannten "Schwarzen Löcher", für deren Existenz es Hinweise, aber keine stichhaltigen Beweise gibt.
Schon als Kind war die Astrophysikerin Silke Britzen vom Sternenhimmel und vom Weltall fasziniert. Dann, so erzählt sie, habe sie vom Urknall gehört und sich gefragt: Was war davor? Und kann man sich das Nichts vorstellen?
Die sogenannten "Schwarzen Löcher" sind heute ihr Alltag. Und das ist ein Samelsurium verschiedenster Tätigkeiten: Theoretische Physik, Simmulationen und der Austausch mit Kollegen – Kommunikation sei besonders wichtig, sagt sie.
"Die Physik, die im Innern des Schwarzen Lochs gilt, die könnte auch die Physik sein, die uns hilft, den Anfang des Universums zu verstehen", sagt Britzen.
Wo kein Licht entkommen kann
Die Wissenschaftlerin forscht am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und versucht, in einem weltweiten Forscherverbund zumindest Teile der großen unbekannten Masse zu entschlüsseln. "Schwarze Löcher sind die am dichtesten gepackten Objekte in unserem Universum. Da ist Masse auf ganz kleinem Raum, so dicht, dass keine Information, kein Licht entkommen kann."
Astrophysikerin erholt sich beim Malen
Zum Ausgleich für ihre anspruchsvolle, wissenschaftliche Arbeit gönnt sich die 51-Jährige ein kreatives Hobby: das Malen. Ihre künstlerische Begabung fiel schon in der Schule auf. "Malen ist für mich spielen mit Farben, also das war für mich immer etwas, wo ich mich austoben konnte und das ist für mich Erholung pur."
Parallel zu ihrem naturwissenschaftlichen Studium belegte Britzen Kunstkurse und führt bis heute eine Art Doppelleben zwischen hochkomplizierten physikalischen Formeln und intuitiv entstehenden Farb- und Formenwelten auf der Leinwand.