Atlantis versinkt im All
Die US-Raumfähre Atlantis befindet sich auf ihrer letzten Reise ins All. Sie ist zu fehleranfällig, zu gefährlich und extrem wartungsaufwändig. Ein Shuttle-Flug verschlingt mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar. Nun wird die Fähre ausgemustert.
Seit einer Woche ist die US-Raumfähre Atlantis an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Der Ausbau des Außenpostens geht zügig voran. Dreimal ist die Besatzung in den freien Weltraum ausgestiegen, hat ein russisches Andockmodul montiert, große Batterien ausgetauscht und kleinere Wartungsarbeiten erledigt. Trotz aller Routine ist es ein besonderer Flug der Atlantis: Diese Raumfähre ist zum letzten Mal im All. Nach der für Mittwoch geplanten Landung wird sie ausgemustert. Plötzlich ist das für Ende dieses Jahres angekündigte Ende der Shuttle-Flüge greifbar.
Bei aller Wehmut sind die sechs Astronauten an Bord der Atlantis froh, überhaupt noch einmal in die Umlaufbahn geflogen zu sein. Es ist ungewiss, wann es die nächste Gelegenheit dazu gibt. Denn die Nasa befindet sich in einer sehr kritischen Phase der Neuorientierung. Klar ist nur, dass die Shuttle-Ära zu Ende geht. Was danach kommt, ist völlig offen. US-Präsident Barack Obama hat das bisherige Nachfolge-Programm abgebrochen. Jetzt sollen private Firmen für den Reisebetrieb zur ISS sorgen. Die Nasa kümmert sich um das große Ziel eines Marsfluges. Allerdings muss der Congress die Mittel noch bewilligen.
Seit 1981 sind 132-mal Raumfähren ins All gestartet. Die Atlantis war 32-mal im Einsatz. Ein Vierteljahrhundert schon gehört sie zum Nasa-Fuhrpark – doch im All gewesen ist sie insgesamt nicht einmal ein Jahr. Bei der Konzeption der Raumfähren hatten die Ingenieure auf einen preiswerten, flexiblen und zuverlässigen Pendeldienst in die Umlaufbahn gesetzt. Nichts davon hat sich erfüllt: Statt einst geschätzter zehn Millionen US-Dollar, verschlingt ein Shuttle-Flug jetzt mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar. Die Fähren sind zu fehleranfällig, zu gefährlich und extrem wartungsaufwändig. Es gab triumphale Momente, wie die erfolgreichen Reparaturmissionen zum Hubble-Weltraumteleskop. Aber es gab auch zwei Katastrophen: Die Raumfähren Challenger und Columbia sind explodiert, 14 Astronauten starben. Andererseits sind etwa drei Viertel aller Menschen, die je ins All geflogen sind, an Bord einer der fünf US-Raumfähren dorthin gelangt.
Was auch immer Industrie und Raumfahrtagentur an Raketen und Raumkapseln entwickeln. Die Fehler des Shuttle-Programms wird man nicht wiederholen: Künftig fliegen Menschen und Material wieder getrennt ins All. Bemannte Kapseln müssen höchsten Sicherheitsstandards genügen, bei Satellitenstarts kann man ein gewisses Risiko akzeptieren. Wiederverwendbarkeit ist nur dann sinnvoll, wenn sie ein Programm preiswerter und schneller macht. Nach dem letzten Shuttle-Flug, geplant für November dieses Jahres, dürften Nasa-Astronauten mindestens fünf Jahre auf die Hilfe der Russen angewiesen sein, um mit deren Soyuz-Kapseln zur ISS zu gelangen. Apollo-11-Veteran Buzz Aldrin wettert über diesen "Skandal". Dabei hatten die Amerikaner schon einmal für sechs Jahre keinen eigenen Zugang ins All: Zwischen dem Ende des Apollo-Programms und dem Beginn der Shuttle-Flüge.
Bei aller Wehmut sind die sechs Astronauten an Bord der Atlantis froh, überhaupt noch einmal in die Umlaufbahn geflogen zu sein. Es ist ungewiss, wann es die nächste Gelegenheit dazu gibt. Denn die Nasa befindet sich in einer sehr kritischen Phase der Neuorientierung. Klar ist nur, dass die Shuttle-Ära zu Ende geht. Was danach kommt, ist völlig offen. US-Präsident Barack Obama hat das bisherige Nachfolge-Programm abgebrochen. Jetzt sollen private Firmen für den Reisebetrieb zur ISS sorgen. Die Nasa kümmert sich um das große Ziel eines Marsfluges. Allerdings muss der Congress die Mittel noch bewilligen.
Seit 1981 sind 132-mal Raumfähren ins All gestartet. Die Atlantis war 32-mal im Einsatz. Ein Vierteljahrhundert schon gehört sie zum Nasa-Fuhrpark – doch im All gewesen ist sie insgesamt nicht einmal ein Jahr. Bei der Konzeption der Raumfähren hatten die Ingenieure auf einen preiswerten, flexiblen und zuverlässigen Pendeldienst in die Umlaufbahn gesetzt. Nichts davon hat sich erfüllt: Statt einst geschätzter zehn Millionen US-Dollar, verschlingt ein Shuttle-Flug jetzt mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar. Die Fähren sind zu fehleranfällig, zu gefährlich und extrem wartungsaufwändig. Es gab triumphale Momente, wie die erfolgreichen Reparaturmissionen zum Hubble-Weltraumteleskop. Aber es gab auch zwei Katastrophen: Die Raumfähren Challenger und Columbia sind explodiert, 14 Astronauten starben. Andererseits sind etwa drei Viertel aller Menschen, die je ins All geflogen sind, an Bord einer der fünf US-Raumfähren dorthin gelangt.
Was auch immer Industrie und Raumfahrtagentur an Raketen und Raumkapseln entwickeln. Die Fehler des Shuttle-Programms wird man nicht wiederholen: Künftig fliegen Menschen und Material wieder getrennt ins All. Bemannte Kapseln müssen höchsten Sicherheitsstandards genügen, bei Satellitenstarts kann man ein gewisses Risiko akzeptieren. Wiederverwendbarkeit ist nur dann sinnvoll, wenn sie ein Programm preiswerter und schneller macht. Nach dem letzten Shuttle-Flug, geplant für November dieses Jahres, dürften Nasa-Astronauten mindestens fünf Jahre auf die Hilfe der Russen angewiesen sein, um mit deren Soyuz-Kapseln zur ISS zu gelangen. Apollo-11-Veteran Buzz Aldrin wettert über diesen "Skandal". Dabei hatten die Amerikaner schon einmal für sechs Jahre keinen eigenen Zugang ins All: Zwischen dem Ende des Apollo-Programms und dem Beginn der Shuttle-Flüge.