Atomkraft in Brasilien

Ausbau der Kernkraft mit deutscher Hilfe?

Zwei Demonstrantinnen bei einem Protest gegen den Bau des Atomkraftwerks Angra 3 in Brasilia
Zwei Demonstrantinnen bei einem Protest gegen den Bau des Atomkraftwerks Angra 3 in Brasilia © Imago / Xinhua
Von Julio Segador |
In Brasilien läuft eine Debatte über die künftige Energiepolitik. Bisher gewinnt das Land 80 Prozent seiner Energie durch Wasserkraft, aber wegen der immer längeren Trockenperioden schwankt die Leistung stark. Die Kernkraft soll ausgebaut werden – auch mit deutscher Hilfe.
Im vergangenen Jahr hat der Bundestag das deutsch-brasilianische Atomabkommen verlängert. Damit wollen Union und SPD die Pläne Brasiliens zum Ausbau der Kernkraft unterstützen. Andreas Lämmel von der CDU spricht von einer Möglichkeiten "unser Know-how, unsere Erfahrungen den Brasilianern beim Betrieb der Atomkraftwerke beziehungsweise bei der Aufrüstung in sicherheitstechnischen Anlagen weiter zu vermitteln".
Forderungen nach einem Ausbau der Atomkraft
In Brasilien selbst wird diese Zusammenarbeit, sowie Pläne zum Ausbau der Atomkraft kontrovers diskutiert. Zwar kann das größte südamerikanische Land 80 Prozent der eigenen Energie durch Wasserkraft erzeugen, der Klimawandel und die damit verbundenen längeren Trockenperioden führen aber zu immer stärkeren Leistungsabfällen. Deshalb nehmen die Forderungen nach einem Ausbau der Atomkraft zu.
Derzeit sind die Bauarbeiten nach 25 Jahren Stillstand an dem Reaktorblock Angra 3 wieder aufgenommen. Dazu hat Deutschland Hermes-Bürgschaften ausgegeben, die die Export-Industrie gegen wirtschaftliche und politische Risiken absichern sollen. Bei AKW-Gegnern in Brasilien stößt dies auf scharfe Kritik.
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