Auf Drachenjagd
Vor zehn Jahren startete Radon Labs als Unternehmung dreier Freunde. Mittlerweile zählt das Entwicklerstudio für Computerspiel über 80 Mitarbeiter und produziert derzeit das von deutschen Spielern mit Spannung erwartete Rollenspiel Drakensang.
Zu den epischen Klängen von "Drakensang" werden Computerspieler 2008 eintauchen können in die fantastische Welt von Aventurien. "Drakensang" ist nach über zehn Jahren die erste Umsetzung des bekanntesten deutschen Pen&Paper-Rollenspiels "Das Schwarze Auge" auf dem Computer. Fast ebenso lang hat das Berliner Entwicklerstudio Radon Labs auf die Gelegenheit gewartet, dieses Spiel in Angriff nehmen zu können. Doch der Weg zum Traumprojekt "Drakensang" war gewunden, und der Einstieg in die professionelle Welt des Game-Designs für das Studio ein Glücksfall. Bernd Beyreuther ist nicht nur künstlerischer Leiter, sondern auch Gründungsmitglied von Radon Labs und erinnert sich an die Anfänge seiner Spieleschmiede.
"Also das Gründungsteam von Radon Labs ist eine Gruppe von Freunden. Wir kennen uns seit unserer Kindheit, stammen aus dem Erzgebirge und haben schon immer zusammen Computerspiele gemacht. Wir haben da sehr viel Glück gehabt. Unser erstes Spiel 'Urban Assaul'" kam '98 bei Microsoft raus. Das heißt, unser erstes Spiel wurde weltweit 400.000 Mal verkauft, nach Japan, weltweit überall."
In diesem ersten apokalyptischen Szenario musste der Spieler mit Hilfe von allerlei Kriegmaschinerie eine Invasion Außerirdischer zurückschlagen.
Auch wenn es so klingt, ist "Urban Assault" kein Killerspiel, sondern ein sehr action-lastiges Strategiespiel. Die Diskussion um gewaltverherrlichende "Killerspiele" verfolgt man allerdings auch bei Radon Labs, ohne diese Linie bislang überschritten zu haben.
"Also ich habe zwei kleine Kinder, ich mach lieber Spiele, wo ich weiß, ich kann die denen in naher Zukunft geben, und es gibt schon eine Reihe von Spielen, die ich jetzt nicht unbedingt gerne machen würde. Aber man ist natürlich Dienstleister, und wenn der Auftraggeber mit so einer Sache vor der Tür stehen würde, dann müsste man sich das schon genau durchrechnen."
Der weiträumige Loft im Berliner Stadtteil Treptow, in dem die Firma ihren Sitz hat, erweckt den Eindruck, dass man hier gelernt hat, genau zu rechnen. Auf 200 Quadratmetern sitzen die Mitarbeiter in dem hellen Großraumbüro an dunklen Tischen vor ihren Rechnern, entwerfen Karten, basteln Modelle oder besprechen mit Kollegen die Einzelheiten von animierten Bewegungsabläufen. Wie die gesamte Spielebranche, die mit über zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr längst ein ernstzunehmendes Business und ein wichtiger Arbeitgeber geworden ist, ist auch Radon Labs in den letzten Jahren stark gewachsen. Angefangen hat Radon Labs mit einer Gruppe von Freunden: André Weißflog, genannt Flo, André Blechschmidt und Bernd Beyreuther.
"Ich persönlich habe an der Filmhochschule Animation studiert, also Zeichentrick, habe aber frühzeitig schon auf 3D-Animation umgesattelt. Flo ist ein Autodidakt, Flo ist unser Technical Director, der hat die Engine programmiert, ist faktisch das technische Herz unserer Firma. Und der dritte Kopf in der Firma, André Blechschmidt, ist ein Betriebswirtschaftler."
Millionenschwere Budgets sind in dem umkämpften Spielemarkt keine Seltenheit. Trotzdem verdient Radon Labs nicht nur mit großen, spektakulären Titeln Geld, sondern auch an Produktionen, die kaum einen der immer noch überwiegend männlichen Computerspieler vom Hocker reißen würde. So verkaufte Radon Labs von unscheinbaren Mädchenspielen wie "Meine Tierarztpraxis" oder einer Reihe von Pferdespielen weitaus größere Stückzahlen als von so manchem Actionspiel. Ob der groß angelegte, aktuelle Titel Drakensang da mithalten kann, wird sich noch zeigen müssen.
"Wenn ich einen großen Titel machen will wie Drakensang, dann geht das nur, wenn der Titel sich international verkauft. Der Titel rechnet sich nicht, wenn der sich nur in Deutschland verkauft, selbst wenn der sich sehr gut verkauft. Das heißt, ich muss das Spiel schon hinterfragen auf: Funktioniert das in Frankreich, funktioniert das in Amerika."
Das Fazit auf Entwicklerseite lautet: Für den internationalen Markt darf ein Spiel nicht zu kompliziert werden. Manche Spieler beklagen im Gegenzug seit langem, dass neue Titel zu viel Wert auf schöne Grafiken legen und die Spieltiefe dabei auf der Strecke bleibt. Abwechselnd wird die Schuld dafür den Erfordernissen des internationalen Massenmarktes oder den Spielkonsolen wie Playstation und Xbox zugeschoben, die dem Spieler mit ihrer einfachen Steuerung keine anspruchsvollen Interaktionsmöglichkeiten erlauben.
"Deutschland ist ein PC-Spiele-Markt. Deshalb ist es ein Rollenspielmarkt, deshalb ist ein Echtzeit-Strategiemarkt, weil das Genres sind, die idealer Weise am PC gespielt werden mit Maus und Tastatur."
Drakensang ist ein klassisches Fantasy-Rollenspiel und deshalb prädestiniert für den PC. Die Geschichte basiert auf dem bekannten deutschen Pen&Paper-Rollenspiel "Das Schwarze Auge". Schauplatz der Geschehnisse ist der Kontinent Aventurien, wo der Spieler auf Drachensuche geschickt wird.
"Das Schwarze Auge" wird normalerweise in einer Gruppe von vier bis fünf Leuten gemeinsam an einem Tisch gespielt. Die Umsetzung für den Computer ist hingegen nur für einen einzelnen Spieler gedacht. Dabei gibt es technisch andere Möglichkeiten. Vernetzte Spiele, an denen meist online mehrere Spieler teilnehmen, sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Das weiß auch Bernd Beyreuther und hat diese Schiene bei Radon Labs für die Zukunft fest im Blick.
"Was sich anbietet ist kooperatives Spiel, das man sagt, man spielt mit zwei, drei Freunden zusammen Stories, so ähnlich wie man das Pen&Paper-Spiel ja auch spielt. Das ist ein Feature, was wir uns schon wünschen, was wir für den zweiten Teil jetzt ankonzeptionieren, ist natürlich eine Frage, welche Budgets man bewegen kann."
"Also das Gründungsteam von Radon Labs ist eine Gruppe von Freunden. Wir kennen uns seit unserer Kindheit, stammen aus dem Erzgebirge und haben schon immer zusammen Computerspiele gemacht. Wir haben da sehr viel Glück gehabt. Unser erstes Spiel 'Urban Assaul'" kam '98 bei Microsoft raus. Das heißt, unser erstes Spiel wurde weltweit 400.000 Mal verkauft, nach Japan, weltweit überall."
In diesem ersten apokalyptischen Szenario musste der Spieler mit Hilfe von allerlei Kriegmaschinerie eine Invasion Außerirdischer zurückschlagen.
Auch wenn es so klingt, ist "Urban Assault" kein Killerspiel, sondern ein sehr action-lastiges Strategiespiel. Die Diskussion um gewaltverherrlichende "Killerspiele" verfolgt man allerdings auch bei Radon Labs, ohne diese Linie bislang überschritten zu haben.
"Also ich habe zwei kleine Kinder, ich mach lieber Spiele, wo ich weiß, ich kann die denen in naher Zukunft geben, und es gibt schon eine Reihe von Spielen, die ich jetzt nicht unbedingt gerne machen würde. Aber man ist natürlich Dienstleister, und wenn der Auftraggeber mit so einer Sache vor der Tür stehen würde, dann müsste man sich das schon genau durchrechnen."
Der weiträumige Loft im Berliner Stadtteil Treptow, in dem die Firma ihren Sitz hat, erweckt den Eindruck, dass man hier gelernt hat, genau zu rechnen. Auf 200 Quadratmetern sitzen die Mitarbeiter in dem hellen Großraumbüro an dunklen Tischen vor ihren Rechnern, entwerfen Karten, basteln Modelle oder besprechen mit Kollegen die Einzelheiten von animierten Bewegungsabläufen. Wie die gesamte Spielebranche, die mit über zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr längst ein ernstzunehmendes Business und ein wichtiger Arbeitgeber geworden ist, ist auch Radon Labs in den letzten Jahren stark gewachsen. Angefangen hat Radon Labs mit einer Gruppe von Freunden: André Weißflog, genannt Flo, André Blechschmidt und Bernd Beyreuther.
"Ich persönlich habe an der Filmhochschule Animation studiert, also Zeichentrick, habe aber frühzeitig schon auf 3D-Animation umgesattelt. Flo ist ein Autodidakt, Flo ist unser Technical Director, der hat die Engine programmiert, ist faktisch das technische Herz unserer Firma. Und der dritte Kopf in der Firma, André Blechschmidt, ist ein Betriebswirtschaftler."
Millionenschwere Budgets sind in dem umkämpften Spielemarkt keine Seltenheit. Trotzdem verdient Radon Labs nicht nur mit großen, spektakulären Titeln Geld, sondern auch an Produktionen, die kaum einen der immer noch überwiegend männlichen Computerspieler vom Hocker reißen würde. So verkaufte Radon Labs von unscheinbaren Mädchenspielen wie "Meine Tierarztpraxis" oder einer Reihe von Pferdespielen weitaus größere Stückzahlen als von so manchem Actionspiel. Ob der groß angelegte, aktuelle Titel Drakensang da mithalten kann, wird sich noch zeigen müssen.
"Wenn ich einen großen Titel machen will wie Drakensang, dann geht das nur, wenn der Titel sich international verkauft. Der Titel rechnet sich nicht, wenn der sich nur in Deutschland verkauft, selbst wenn der sich sehr gut verkauft. Das heißt, ich muss das Spiel schon hinterfragen auf: Funktioniert das in Frankreich, funktioniert das in Amerika."
Das Fazit auf Entwicklerseite lautet: Für den internationalen Markt darf ein Spiel nicht zu kompliziert werden. Manche Spieler beklagen im Gegenzug seit langem, dass neue Titel zu viel Wert auf schöne Grafiken legen und die Spieltiefe dabei auf der Strecke bleibt. Abwechselnd wird die Schuld dafür den Erfordernissen des internationalen Massenmarktes oder den Spielkonsolen wie Playstation und Xbox zugeschoben, die dem Spieler mit ihrer einfachen Steuerung keine anspruchsvollen Interaktionsmöglichkeiten erlauben.
"Deutschland ist ein PC-Spiele-Markt. Deshalb ist es ein Rollenspielmarkt, deshalb ist ein Echtzeit-Strategiemarkt, weil das Genres sind, die idealer Weise am PC gespielt werden mit Maus und Tastatur."
Drakensang ist ein klassisches Fantasy-Rollenspiel und deshalb prädestiniert für den PC. Die Geschichte basiert auf dem bekannten deutschen Pen&Paper-Rollenspiel "Das Schwarze Auge". Schauplatz der Geschehnisse ist der Kontinent Aventurien, wo der Spieler auf Drachensuche geschickt wird.
"Das Schwarze Auge" wird normalerweise in einer Gruppe von vier bis fünf Leuten gemeinsam an einem Tisch gespielt. Die Umsetzung für den Computer ist hingegen nur für einen einzelnen Spieler gedacht. Dabei gibt es technisch andere Möglichkeiten. Vernetzte Spiele, an denen meist online mehrere Spieler teilnehmen, sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Das weiß auch Bernd Beyreuther und hat diese Schiene bei Radon Labs für die Zukunft fest im Blick.
"Was sich anbietet ist kooperatives Spiel, das man sagt, man spielt mit zwei, drei Freunden zusammen Stories, so ähnlich wie man das Pen&Paper-Spiel ja auch spielt. Das ist ein Feature, was wir uns schon wünschen, was wir für den zweiten Teil jetzt ankonzeptionieren, ist natürlich eine Frage, welche Budgets man bewegen kann."