Auflösung der 2773. Ausgabe

Gesucht wurde: Medium

Schwarzweißporträt des Medientheoretikers Marshall McLuhan
"Das Medium ist die Botschaft", lautet der berühmteste Ausspruch des Medientheoretikers Marshall McLuhan. Das Sonntagsrätsel hatte er dabei wohl nicht im Sinn. © dpa / Photoshot
Von Ralf Bei der Kellen |
2001 rief der Verein Deutsche Sprache den zweiten Samstag im September zum „Tag der Deutschen Sprache“ aus, an dem es nicht zuletzt um deren Bewahrung geht. In dieser Rätselausgabe steht die Bandbreite ihrer Ausdrucksmöglichkeiten im Fokus.
1. Frage
Zu den ältesten Dokumenten (althoch)deutscher Sprache zählen zwei Zaubersprüche, die vermutlich aus dem 10. Jahrhundert stammen. In der Sendung zu hören sind sie in einer Vertonung durch die Gruppe "Die Irrlichter". Benannt wurden die Sprüche nach dem Ort ihrer Entdeckung. 1841 fand man sie in der Bibliothek des Doms einer Stadt in Sachsen-Anhalt. Der erste Buchstabe aus dem Namen dieser Stadt am Unterlauf der Saale ist auch der erste des gesuchten Ratebegriffs.
M - Merseburg
2. Frage
1862 vertonte der Komponist Peter Cornelius ein echtes Schwergewicht der deutschen Lyrik: Johann Christian Friedrich Hölderlin. 1975 nahm Dietrich Fischer-Dieskau in Begleitung von Aribert Reimann am Klavier das Lied "Der Sonnenuntergang" auf. Die letzten 36 Jahre seines Lebens verbrachte der Autor des Hyperion in einem Turmzimmer. Und wo steht der Hölderlin-Turm? Der siebte Buchstabe aus dem Namen dieser Universitätsstadt in Baden-Württemberg bringt Sie der Lösung einen Schritt näher.
E – Tübingen
3. Frage
Zur dritten Musik suchen wir einen Dichter, der sehr experimentell mit der deutschen Sprache umging. Vor allem seine vielen Lautgedichte besitzen quasi eine natürliche Affinität zur Musik. In der Sendung zu hören ist er mit den Gedichten "The Flag" und "Privater Marsch", wobei ihn die NDR-Big Band begleitet. Geboren wurde er am 1. August 1925 in Wien, wo er am 9. Juni 2000 auch verstarb. Liiert war er mit der ihm ebenbürtigen Sprachkünstlerin Friederike Mayröcker. Sein Vorname ist kein Spaß, aus seinem Familiennamen finden und notieren Sie bitte den vierten von fünf Buchstaben.
D – Ernst Jandl
4. Frage
Auch in der Unterhaltungsmusik gab es immer wieder Texter, die einen sehr kreativen Umgang mit ihrer Muttersprache pflegten. Einer von ihnen dichtete 1950 für die Drei Rulands unter dem Titel "Oh, du süße" ein sogenanntes Schnitzelbanklied, bei dem durch die Wiederholung einzelner Wörter am Ende der Strophen eine ganz eigene Geschichte entsteht. Bekannt wurde der gesuchte Texter mit Schlagern wie den "Capri-Fischern" oder "Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin". Sein ebenfalls berühmter Sohn überließ das Dichten dann vor allem Bernd Meinunger. Den gesuchten Buchstaben finden Sie in des Texters Familiennamen an zweiter Stelle und in seinem zweiten Vornamen an vierter Position.
I – Ralph Maria Siegel
5. Frage
Peter Hein kennt man als Sänger der Gruppen Fehlfarben und Family*5. Seine Texte beinhalten stets eine Vielzahl von Anspielungen, die mal tiefsinnig sind und dann wieder hart an der Grenze zum Kalauer entlangschrammen. 2001 entstand das Lied "Rhein in Flammen". Die Frage dazu zielt auf ein Nachschlagewerk. In ihm schauen Sie nach, wenn sie Wortwiederholungen vermeiden möchten. Vielen hilft dieses Synonym-Wörterbuch auch beim Lösen von Kreuzworträtseln. Neun Buchstaben hat der aus dem Griechischen stammende Name dieses Nachschlagewerks, zielführend ist der sechste oder der achte Buchstabe.
U - Thesaurus
6. Frage
Die Kunst, aus einer banalen Alltagssituation die großen Fragen zu entwickeln, beherrscht auch Dota Kehr. In "Schwangere Frauen" braucht sie dafür gerade mal 1 Minute und 50 Sekunden. Aus dem Kleinen das ganz Große entwickelt hat auch ein US-amerikanischer Sprachwissenschaftler, der vermutlich der wichtigste Linguist des 20. Jahrhunderts war beziehungsweise ist. Nicht wenige werden sich in Schule und Studium an seiner Generativen Transformations-Grammatik abgearbeitet haben. In den letzten Jahren hat er seinen Zuhörern zudem immer wieder die USA unter Trump erklärt. Geboren wurde er am 7. Dezember 1928 in Philadelphia. Den das Rätselwort abschließenden Buchstaben finden Sie in seinem Vor- wie in seinem Familiennamen an vierter Stelle.
M – Noam Chomsky
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