Aufregung um geköpfte Marien-Statue in Österreich
In Österreich sorgt eine Attacke auf ein Kunstwerk für Aufregung: Anfang der Woche haben im Linzer Mariendom Unbekannte eine Maria-Statue geköpft. Sie zeigt die Mutter Gottes bei der Geburt von Jesus- mit gespreizten Beinen und dem Blick Richtung Himmel. Die zuständige Künstlerin Esther Strauß zieht nach der Tat Parallelen zu Femiziden. In Interviews mit dem ORF und der Zeitung "Standard" sagte Strauß, es sei kein Zufall, dass eine Statue so brutal zugerichtet werde, die eine Frau darstelle. Man hätte auch den Heiligenschein entfernen können. Jemand habe Maria aber mit einer Säge enthauptet, ihren Kopf und damit ihr Gesicht mitgenommen. "Symbolsprache für patriarchale Gewalt", sagt Strauß. Wer Bilder, die Frauen zeigen, kontrollieren will, will Frauen selbst kontrollieren. Sie wollte eine feministische Perspektive auf Jesu Geburt zeigen, denn die meisten Bilder von schönen, stillenden Madonnen stammen von Männern. Das habe aber wohl vielen nicht gepasst. Die Ermittlungen laufen. Die gebährende Maria sollte eigentlich bis Mitte des Monats zu sehen sein. Nun bleibt sie zwar im Dom, aber hinter verschlossenen Türen.