Der Bücherfrühling kann beginnen!
Der preisgekrönte Autor Jan Böttcher, Beststeller-Autor Jan Weiler oder Poetry-Slammerin Zoe Hagen: Die "Lesart" sendet live von der Leipziger Buchmesse. Zu Gast sind zahlreiche Autorinnen und Autoren mit ihren neuen Werken.
Die "Lesart", unsere tägliche literarische Stunde im Deutschlandradio Kultur, kommt am Messedonnerstag und Messefreitag live von der Leipziger Buchmesse, vom Stand des Deutschlandradio Kultur in der Glashalle. Zu Gast sind viele Autorinnen und Autoren mit ihren neuen Büchern.
Den Anfang machte der preisgekrönte Autor Jan Böttcher, der seinen Identitäts- und Herkunftsroman Roman "Y" vorstellte und erzählte, warum er regelmäßig in den Kosovo reist. Der Singer-Songwriter, früh bekannt geworden mit seiner Band "Herr Nilsson", begleitete die Sendung mit seiner Gitarre.
"Papa Checker" agiert nach bewährtem Muster
Bestsellerautor und Kolumnist Jan Weiler erläuterte anschließend, wie er seine beiden pubertierenden Kinder unter Kontrolle hält. Den Erfolgstitel "Das Pubertier" hat er durch einen Folge-Band ergänzt: "Im Reich der Pubertiere". Auch hier ist "Papa Checker" wieder nach bewährtem Muster unterwegs.
Sein Sohn lese die Geschichten gar nicht, erzählte Weiler, seine Tochter schon, habe sich aber noch nie beschwert. Im Weiteren erläuterte Weiler seine Haltung zu schlüpfrigen Witzen am Esstisch und Erziehungsstrategien. Glaubt man ihm, hat er keine: Er sei ein "Riesen-Droher", sonst nichts, sagte er. Taschengeld bekommen Sohn und Tochter bis 2091 nicht mehr.
Vergangenheitszauber und Wortrausch
"Das letzte Rennen" heißt der neue Roman von Marjana Gaponenko. Die gebürtige Ukrainerin und Wahlwienerin stellte ihn in der Sendung vor - sie beschreibt mit viel Vergangenheitszauber eine Welt aus High-Society, Wien, Kutschen und Pferdenarren. Sinnlich ging es zu, als die Poetry-Slamerin Zoe Hagen ihre Texte darbot und aus ihrem neuen Roman "Tagen mit Leuchtkäfern" las.
Axel Scheffler folgen inzwischen Millionen Leser, seine Bücher wurden in 40 Sprachen übersetzt. Fast jedes Kind kennt die Geschichten rund um das Fabelwesen Grüffelo. Schefflers neues Bilderbuch heißt "In die Wälder gegangen, einen Löwen gefangen."
Der Grüffelo, ein Frankenstein
Mit dem Grüffelo hätten er und die Autorin der Geschichte "ein Monster geschaffen, dass uns nicht mehr verlässt. So ähnlich wie Frankenstein", sagte Scheffler. Der Grüffelo habe eine "universelle Beliebtheit" erreicht. Einerseits freue er sich natürlich über Millionenauflagen, und der Grüffelo hilft so auch dabei, das Leben in Schefflers Wahlheimat London zu finanzieren. Andererseits sei die Ruhe dahin, berichtete Scheffler.
Auf die kleinen Dinge des Restaurantlebens achtet der Literaturprofessor für Anglistik, Christoph Ribbat, der "Im Restaurant. Eine Geschichte aus dem Bauch der Moderne" veröffentlicht hat. "Es gibt noch mehr als Essen im Restaurant", betonte er in der Sendung: Darüber habe er schreiben wollen. So beschäftigt sich Ribbat beispielsweise eingehend mit dem "Kellnerwesen": Der Kellner ist für ihn ein moderner Held. Und wir lernen durch Ribbat endlich auch, was ein "Foodie" ist.