Auftritt Paolo Contes in Mailänder Scala löst Debatte aus
Ein Konzert des italienischen Liedermachers Paolo Conte an der Mailänder Scala hat hitzige Diskussionen ausgelöst. Der Opernexperte Piero Maranghi bezeichnete den Auftritt in einem Brief als "Schlag ins Gesicht der Scala-Geschichte" und sprach von einer "Entweihung", wie die Tageszeitung "Il Foglio" berichtete. Kultur-Staatssekretär Vittorio Sgarbi hingegen lobte die "ausgezeichnete Idee" und stellte die Frage, ob es ein Genre gebe, das der Scala würdig sei und eines, das unwürdig sei. Das Opernhaus selbst jedenfalls sieht keinen Grund zur Aufregung: Das Theater sei schon seit Jahren für Künstler und Musik-Genres offen, die nicht mit der klassischen Musik verbunden seien. Bereits 1955 habe es kritische Reaktionen auf die erste Aufführung von Gershwins "Porgy and Bess" mit seinen Jazz-Rhythmen gegeben. Das jüngste Beispiel sei das Ballett "Solitude Sometimes" gewesen, das zur Musik der Band Radiohead choreografiert wurde. Das Konzert Contes sei also "nichts Revolutionäres oder Gefährliches", sondern eine Anerkennung der ikonischen Rolle des 86-Jährigen.