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Stoßseufzer vor der Buchmesse
Gelangweilt kündigen die Feuilletons die Buchmesse an. Der "Spiegel" glaubt sogar, dass der Sinn der Bücherschau noch erfunden werden müsse. Am kommenden Mittwoch startet die Frankfurter Buchmesse.
Es ist Buchmessezeit heißt es im neuen SPIEGEL, und das ist hier eher als Stoßseufzer zu verstehen. Denn für Nils Minkmar ist die am kommenden Mittwoch beginnende Bücherschau "eine große und angeblich sehr anstrengende Veranstaltung, deren Sinn erst noch erfunden werden muss. Bücher verkauft man dort nicht, und treffen tut man alte Freunde, Kollegen und Bekannte, die man auch sonst oft sieht."
Diese Langeweile die Bücherwelt betreffend zieht sich am Sonnabend durch die Feuilletons, und so steht etwa in der LITERARISCHEN WELT:
"Wir leben in schwierigen Zeiten. Finden Sie nicht auch, dass mal wieder ein radikales Manifest fällig ist? Eine neue Gruppe 47? Oder vielleicht doch etwas Futuristisches? Leider schweigen die Schriftsteller zu den ganz großen Fragen. Nicht schlimm: Wir können das auch. Eine Programmschrift zum Selberbasteln."
Und dann werden 15 Sätze rausgehauen, die zum Beispiel so gehen:
"Die Zeiten, in denen wir leben, sind unerträglich / widerlich / ein moralischer Sumpf / überwiegend erfreulich."