Aus den Feuilletons

Aus dem Leben eines Jungstars

04:10 Minuten
Helena Zengel an der Seite von Tom Hanks im Film "News of the World."
Helena Zengel an der Seite von Tom Hanks im Film "News of the World" - die 12-jährige Berlinerin hat bereits Hollywood erobert. © picture alliance / Universal Pictures / Bruce W. Talamon
Von Gregor Sander |
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Bereits mit zwölf Jahren hat die Berlinerin Helena Zengel Filmkarriere gemacht. Dass sie auch in Hollywood erfolgreich ist, sei "total cool", sagt sie im Interview mit der "SZ". Aber sie hat auch Pläne jenseits der Schauspielerei.
Die heute zwölfjährige Helena Zengel gewann für ihre Darstellung der Benni im Film "Systemsprenger" den Deutschen Filmpreis als die beste weibliche Hauptrolle. Nun spielt sie an der Seite von Tom Hanks im Netflix-Western "Neues aus der Welt". Dafür wurde sie bereits für den Golden Globe nominiert und was das alles mit ihr anstellt, erklärt sie in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.

Überwältigt und glücklich

"Ich bin immer noch total überwältigt, irgendwie sprachlos und gleichzeitig könnte ich schreien vor Glück. Das ist ja schon so was wie der Start meiner richtigen Karriere, mit Hollywood und allem. Und das in meinem Alter. Das ist schon alles sehr cool."
Zengel ist im Interview aber auch cool genug, um beiden Rollen miteinander zu vergleichen:
"Benni ist wild, laut, schreit alle möglichen Schimpfwörter, und Johanna dagegen redet kaum, eher nur mit ihren Augen, und auch körperlich ist sie eher ruhig. Wenn sie keinen Kontakt mit jemandem will, sagt sie es nicht, sondern dreht sich weg. Von daher war da also schon ein ziemlich großer Unterschied. Aber beide haben dieses Intensive, Krasse an sich."

Rolle als Indianerkind

Und das beeindruckt auch die Kritikerin der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG. Ursula Scheer beschreibt die Rolle des deutschen Waisenkindes, das vom Stamm der Kiowa aufgezogen wurde, im Film von Regisseur Paul Greengrass so:
"Tatsächlich schlüpft die Jungschauspielerin in die Rolle der doppelt verwaisten, Sprachbarrieren wegen fast stummen Johanna Leonberger wie diese in ihr ledernes Indianergewand: Mit verletzlicher Rohheit im Blick zerrt die Waise über den Leib, was dem Kleid der Eroberer weichen soll."

Lernen mit Tom Hanks

Tom Hanks habe sie ein paar deutsche Wörter beigebracht und auch beim Reiten konnte die junge Deutsche dem Hollywoodstar etwas zeigen, aber natürlich habe sie auch viel von ihm gelernt. Trotzdem geht sie nun einen Schritt weiter und arbeitet tatsächlich an einem Buch:
"Ich schreibe es auf Englisch, weil ich mal was auf Englisch machen wollte, und mein Ziel ist es, dass das irgendwann mal verfilmt wird. Vielleicht auch mit mir als Hauptrolle. Weil, es geht um ein 13-jähriges Mädchen, und nächstes Jahr werd’ ich ja 13, da würde das ja passen."
Das gibt Helena Zingel mit einer entwaffnenden Logik in der SZ zu Protokoll.

Was hilft Belarus?

In der TAZ wird der belarussische Schriftsteller Sasha Filipenko von Jens Uthoff gefragt, was die EU konkret gegen das Lukaschenko-Regime tun kann?
"Schwierig", antwortet er. "Einerseits erwarten wir von der EU mehr. Andererseits fragen wir uns auch, was sie aktuell tun kann. Europa ist immer 'beunruhigt' und 'besorgt', wir Belarussen machen schon Witze darüber, weil Europa immer ‚beunruhigt‘ und ‚besorgt‘ ist. Derzeit ist man in der EU nicht mehr ganz so beunruhigt, weil die Leute nicht mehr in den Massen auf die Straßen gehen wie zuvor."
Filipenko fordert konkrete wirtschaftliche Schritte gegen das Regime und ist besonders erbost über die europäische Diplomatie:
"Was mich prinzipiell ärgert: In Europa ist die Haltung akzeptiert, dass Belarus Einflussgebiet Russlands ist. Damit gibt man zehn Millionen Menschen in die Hände Putins."
Außerdem bittet er in der Berichterstattung auch um eine Genauigkeit in der Sprache:
"Nennen Sie uns nicht 'Opposition', denn wir sind nicht die Opposition – wir sind die Mehrheit."

Abgesang auf das Faxgerät

Neue Wege hat im Januar der Ältestenrat des Bundestages betreten und empfohlen, im hohen Haus die Faxgeräte abzuschaffen. Die Übermittlung der Corona-Infektionszahlen durch so manches Gesundheitsamt hat den Ruf des Faxes wohl endgültig ruiniert, sodass sich die SZ genötigt sah, einen Nachruf in Auftrag zu geben.
"Liebes Fax", schreibt Gerhard Matzig. "Bitte vergib auch du deinen Verächtern. Leuten, die dich zum Sündenbock machen und ins Museum der Kommunikationstechnologie abschieben. Auf Wikipedia ist zu hören, wie schön beseelt sich ein Fax anhört: pieeeeep-pm-pm-pm-pm-pm-pmmmmmchrrch-chrch-chrch-chrch chrch-piepiep-piepiep-piep-zing."
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