Guttenbergs Doktorarbeit erneut im Visier
"Bundestag muss Unterlagen zu Guttenberg herausgeben", steht in der "Berliner Zeitung". Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass ein Journalist einsehen darf, was Karl-Theodor zu Guttenberg einst beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages bestellt und für seine legendäre Doktorarbeit benutzt hat.
"Der Bundestag lehnte dies ab."
Darf er aber nicht, und das ist gut so – und Recht gegeben wurde auch einem Bürger, der Einsicht in ein Dossier haben wollte, das eine CDU-Abgeordnete geordert hatte zum Thema: "Die Suche nach außerirdischem Leben und die Umsetzung der UN-Resolution zur Beobachtung unidentifizierter Flugobjekte und extraterrestrischer Lebensformen". Mit dieser Politikerin würde ich mich gerne mal über außerirdische Reptilien unterhalten.
Ein neuer Kulturkomplex für Athen
"Es gibt einen Durst nach kostenloser Bildung."
Das sagt die Griechin Elly Andriopoulou – Projektmanagerin des wohl größtenKulturkomplexes,"der im modernen Griechenland errichtet wurde", wie es in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG heißt. Griechenlands Staatsoper und die Nationalbibliothek sollen hier ab 2017 eine neue Heimat finden, finanziert von der milliardenschweren Stiftung eines einstigen griechischen Reeders.
"Zu dem Ensemble gehört auch ein 170 000 Quadratmeter großer öffentlicher Park", berichtet Christiane Schlötzer aus Athen. "In dieser Woche kamen schon mehrere Zehntausend Menschen, um zwischen Olivenbäumen und Lavendelsträuchern herumzuspazieren. Es gab Konzerte, Jazz und Populäres, Videokunst und Seiltänzer."
Nicht alles ist schlecht in Griechenland.
Wo das Y im Wort Bayern vorkommt
"Der Klub der Hellasfreunde wird angesichts eines Grexit immer pathetischer", klagt die Tageszeitung DIE WELT, der es nicht passt, wenn Politiker und Kulturschaffende Hilfen für Griechenland wollen, weil Europas Kultur Griechenland so viel zu verdanken hat.
"Zu Goethes Zeiten war das einfach", höhnt Dirk Schümer. "Griechenland wurde zum Vietnam der frühbürgerlichen Hippies."
Und was verdanken wir Griechenland nun?
"Kurioses wie das Ypsilon im Landesnamen "Bayern" – das verordnete der gräkophile Monarch Ludwig I. seinen verdutzten Bauern und Beamten damals nämlich als Zeichen einer merkwürdigen panhellenenischen Solidarität."
Ludwigs Sohn Otto wurde 1832 König von Griechenland und brachte die blau-weißen Landesfarben zu den Hellenen.
"Der 'Bavaros' Otto auf dem Thron war bei den neuen Griechen offenbar gar nicht unbeliebt."
Überhaupt nicht, Kollege Schümer – deshalb haben ihn die Griechen auch 1862 fortgejagt und sich einen neuen König gewählt.
Kirill Petrenko und der "Antisemiten-Salon"
"Was 'Welt' und NDR zu Kirill Petrenko sagen, ist unfassbar", lesen wir in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG unter der Überschrift "Antisemiten-Salon".Hier ist Erregung nun allerdings angebracht über das, was zum designierten neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker so geschrieben wurde.
"Interessanterweise neben Daniel Barenboim und Ivan Fischer der dritte Jude auf einem Berliner Chefsessel",
war bei WELT-ONLINE zu lesen gewesen. Und im NDR wurden Petrenko und sein Dirigentenkollege Christian Thielemannmiteinander verglichen: Thielemann als"Experte deutschen Klanges" mit Wagners nobler Wotan-Figur, Petrenko mit der Figur des Alberich, dem "winzigen Gnom, der jüdischen Karikatur", wie Eleonore Büning entgeistert zitiert.
Zu Petrenko hatte WELT-ONLINE noch vermeldet:
"Sonst ist ihm, was viele erleichtert hat, nichts Zwischenmenschliches fremd. Wovon mindestens eine der diesjährigen Bayreuth-Sängerinnen berichten könnte."
Warum wird so was geschrieben, Eleonore Büning?
"Weil Nazis, Weiber, Gier, Macht und so weiter Klicks und Quote bringen."
Vielleicht sollten die Leute lieber über außerirdische Reptilien schreiben.