Happy Birthday, Daisy Duck!
Die Feuilletons sind voll von unterschiedlichen leidvollen Geschichten. Vom glücklosen Berlinale-Sieger 2013 und einem Lamenti über die Gesellschaft Polen etwa. Ein Hoffnungsschimmer bietet die "Welt" mit einer Hommage an "die tollste Frau der Welt": Daisy Duck wird heute zarte 80. Jahre!
"Der bosnische Schauspieler Nazif Mujik, preisgekrönter Berlinale-Sieger des Jahres 2013, hat aus Geldnot seinen Silbernen Bären verkauft." Das lesen wir im Berliner TAGESSPIEGEL. Bekommen hatte Nazif Mujik die Auszeichnung für seine Rolle in dem bosnischen Film "Aus dem Leben eines Schrottsammlers". "Der Roma Mujik lebt vom Schrottsammeln. Damit nehme er pro Tag etwa 3,50 Euro sein, womit er seine drei Kinder nicht ernähren könne", heißt es noch im TAGESSPIEGEL - und: "Vom Erlös habe er sich auch ein Busticket zur Berlinale im Februar gekauft, wo er auf sein Schicksal aufmerksam machen wolle."
Nachfolge von Jochen Schweizer bei "Höhle der Löwen" steht fest
Andere machen dafür Karriere. "Die Nürnberger Bundestagsabgeordnete und Unternehmerin Dagmar Wöhrl (CSU) tritt die Nachfolge von Jochen Schweizer als Jurorin und Investorin in Die Höhle der Löwen an." Das erfahren wir aus der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. "Die Höhle der Löwen" ist eine Unterhaltungsshow des Fernsehsenders VOX, in der Unternehmensgründer für ihr Risikokapital werben können. "Die 62-Jährige", klärt uns die SÜDDEUTSCHE noch auf, "unter anderem Geschäftsführerin der MiDa-Parkverwaltungs- und Werbegesellschaft in ihrer Heimatstadt und Verwaltungsrätin einer Schweizer Bank, sitzt seit 1994 im Bundestag, im September tritt sie nicht mehr an." Dann kann sie sich mal auf eine Tätigkeit konzentrieren. Wenn sie zufällig bei der Berlinale in Berlin sein sollte, könnte sie sich ja mal mit dem bosnischen Schauspieler und Schrotthändler Nazif Mujik treffen und den in ihre Fernsehshow einladen.
Mangel an Scham in Polen beklagt
"Wir haben ein Defizit an Scham", wird in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG die Lage im heutigen Polen unter der Herrschaft der Partei "Recht und Gerechtigkeit" beklagt. "Heute schämt sich niemand mehr für irgendetwas", meint Pawe Potoroczyn - der seit 2008 das Adam-Mickiewicz-Institut in Warschau geleitet hat und im September 2016 vom nationalkonservativen Kulturminister Piotr Glinski, ein Jahr vor dem Ende seiner Amtszeit, ohne Angabe von Gründen entlassen wurde. "Brutalität, Grobheit und Fremdenfeindlichkeit stoßen in unserer Kultur immer seltener auf etwas, das ihnen Einhalt gebieten würde."
Trump und das Silicon Valley - eine Liebesgeschichte?
Wir bleiben beim Thema Scham. "Das Silicon Valley geht auf Schmusekurs mit dem neuen US-Präsidenten", erfahren wir aus der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG. "Trump hat klargestellt, dass er von Datenschutz, Bürgerrechten und Netzneutralität nicht viel hält", schreibt Adrian Daub, Professor an der Stanford University, nicht weit von der Bay Area um San Francisco herum - wo die angestellten Computer-Nerds der digitalen Konzerne nun das Fürchten bekommen. "Das grosse Treffen im Trump Tower, zu dem sich verschiedene Vertreter der Tech-Industrie vor wenigen Wochen mit Trump und seinem Übergangsteam zusammensetzten, wurde in der Bay Area vorwiegend mit Entsetzen kommentiert. Die Chefs von Apple, Facebook, Microsoft und IBM saßen da, dieselben, die zum Teil vor wenigen Wochen noch mit Auswanderung im Falle eines Trump-Siegs gedroht hatten."
Daisy Duck - die tollste Frau aller Zeiten
Wo Donald ist, da ist sie nicht weit. "Die tollste Frau der Welt und aller Zeiten", steht in der Tageszeitung DIE WELT als "Liebeserklärung zum 80. Geburtstag" von Daisy Duck. Wobei nicht ganz klar ist, ob sie wirklich am 9. Januar 1937 ihren ersten öffentlichen Auftritt gefeiert hat. Aber das ist auch egal. Schließlich ist sie nicht nur für Michael Pilz "eine eigenständige und selbstbewusste Frau. Das war sie eigentlich schon, als es diese Frau im öffentlichen Leben nur als Feministin oder Furie gab." Und nicht zu vergessen: "Daisy sieht heute deutlich jünger aus als 80."
Wie Donald eben.