Aus den Feuilletons

Kirk Douglas, der männlichste Hollywood-Star

Kirk Douglas im Januar 2011.
Kirk Douglas im Januar 2011: Heute wird er 100 Jahre alt. © imago/ZUMA Press
Von Adelheid Wedel |
Schauspieler-Legende Kirk Douglas wird stolze 100 Jahre alt - und alle Feuilletons gratulieren. Die "SZ" schreibt leicht pathetisch: "Sein bewegtes Leben steht für die Idee, es der Welt zu zeigen."
"Eine Mauer spaltet München", als Versprecher liegt auf der Zunge: Berlin. Nein, im Münchner Stadtteil Neuperbach trennt eine neu errichtete gewaltige Mauer ein Flüchtlingsheim vom Wohnviertel. "Sie ist 94 Meter lang und imposante 4 Meter hoch. 'Rassismus pur' haben Unbekannte neulich auf die Mauer gesprayt", schreibt Joachim Günther in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG.
Er nennt es "eine grimmige Interpretation dieser Barrikade". Was ist geschehen? Sieben Anwohner haben die Mauer als Lärmschutzmaßnahme vor Gericht erstritten. "Die Kläger möchten, sagen sie, kein politisches Zeichen setzen, sondern nur ihre Ruhe haben", schreibt der Autor. Und weiter: "Wie der Ton die Musik macht, macht hier die Größe der Mauer den symbolischen Effekt. Man muss schon von robustem Gemüt sein, um sie nicht als verstörenden Fremdkörper mit Gefängnis-Anmutung zu empfinden."

Macht Trump seine Drohungen war?

Wie würde wohl Donald Trump diese "refugees wall" beurteilen? In seinem Wahlkampf, so erinnert die Tageszeitung DIE WELT, hatte er als Präsidentschaftskandidat Maßnahmen gegen Muslime angekündigt. Nun fragt die Zeitung nach: "Wird er seine Drohungen wahr machen?" Hannes Stein ging der Frage im größten islamischen Gotteshaus von New York nach.
Das Islamic Cultural Center of New York ist eine Riesenmoschee an der Third Avenue in Manhattan. Es existiert seit 25 Jahren. Der Reporter erfährt: 49 Staaten haben beim Neubau geholfen, federführend sei Kuwait gewesen. "Die Moschee ist sunnitisch", aber, so sagt der Imam, "wir sind offen für alle konfessionellen Richtungen, auch für Schiiten, natürlich auch für Nichtmuslime."
Man ist sich dessen bewusst, "dass Trump vorgeschlagen hatte, eine zentrale Erfassungsstelle für amerikanische Muslime zu errichten". Da verlässt sich der Imam dann doch eher auf den New Yorker Bürgermeister, der am Tag der Wahl betont hatte, "wir bleiben, wie wir sind". Gemeint war damit, so kommentiert Stein, "wenn die amerikanischen Bundesbehörden sich anschickten, Maßnahmen gegen Minderheiten durchzuführen, werde man sich schlicht weigern, mit ihnen zusammenzuarbeiten". Beunruhigend daran sei lediglich, dass der Bürgermeister eine realistische Gefahr sieht.
"Es handelt sich dabei", so die Zeitung, "also nicht um Übertreibung, nicht um Propaganda, sondern um etwas, das der Bürgermeister – ein erfahrener Politiker – für möglich hält."

Der erste wissenschaftsfeindliche US-Präsident?

"Kommt mit Donald Trump der erste explizit wissenschaftsfeindliche Präsident ins Weiße Haus?", fragt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Die Befürchtung lautet: "Gehen wir voraufklärerischen Zeiten entgegen?" Axel Meyer, Professor für Zoologie und Evolutionsbiologie an der Universität Konstanz, leitet diese Frage aus der Erkenntnis ab: "Bezeichnenderweise spielten Fakten und Experten im Wahlkampf keine Rolle... Rationales Denken wurde lächerlich gemacht."
Meyer zählt einige der unglaublichen Aussagen Trumps auf, u.a. habe er mehrfach behauptet, dass der Klimawandel nicht real sei – und sogar, dass es sich um einen von China in die Welt gesetzten Mythos handle, mit dem die amerikanische Wirtschaft geschwächt werden solle.
Die Tagezeitung TAZ macht sich Gedanken um die nächste First Lady, um Melania Trump. Sie schreibt: "In Slowenien hofft man darauf, dass der Ruhm der Melanija Knavs aus Sevnica bis in ihr Heimatland strahlt."

Kirk Douglas "kam von ganz unten"

Einen großen Auftritt in den Feuilletons vom Freitag hat die amerikanische Schauspieler-Legende Kirk Douglas zu seinem 100. Geburtstag.
US-Schauspieler Kirk Douglas im Jahr 1978.
US-Schauspieler Kirk Douglas im Jahr 1978.© imago/Unimedia Images
Staunen und Ehrfurcht spricht aus den Zeilen, die mit Mega-Lob nur so um sich werfen. Einige Beispiele dafür: Die BERLINER ZEITUNG nennt ihn einen "überlebenden Unruhestifter", der TAGESSPIEGEL benutzt als Überschrift: "Der Schmerzensmann", DIE WELT hält ihn für den männlichsten aller Hollywood-Stars.
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG jubelt: Kirk Douglas, der letzte Gigant des alten Hollywood, feiert quicklebendig seinen 100. Geburtstag. Etwas weiter greift der Gedanke von Susan Vahabzadeh: "Er kam von ganz unten. Sein bewegtes Leben steht für die Idee, es der Welt zu zeigen."
Kirk Douglas in dem Film "The Man from Snowy River" (1982).
Kirk Douglas in dem Film "The Man from Snowy River" (1982).© imago/United Archives
Mehr zum Thema