Überall nur Nazis?
Nach Trumps Wahlsieg feierten schwedische Neonazis in Stockholm, schreibt die "Süddeutsche". Und auch amerikanische Rechtsextreme gratulierten dem Präsidenten mit "Heil Trump!". Wie gut, dass es noch nazifreie Themen wie das Pilzesammeln gibt.
"Weihnachtsstimmung will noch nicht so recht aufkommen."
Das lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Das ist merkwürdig, schließlich bin ich schon seit September in Weihnachtsstimmung, als ich im Supermarkt bei tropischen Temperaturen das erste Weihnachtsgebäck kaufen konnte.
"Am Wochenende sind in Stockholm die Lichter angegangen", berichtet nun Silke Bigalke aus der vorweihnachtlichen schwedischen Hauptstadt:
"Um genau zu sein, sind es 710.708 energieeffiziente Weihnachtslichter, die nun in vielen Formen und Farben die Innenstadt erhellen."
Das klingt doch schon mal gut.
"Am Wasser in der Altstadt ist die Terrasse, die hinter dem Parlamentsgebäude in den Norrström ragt, von einer Brüstung aus Licht umgeben. Auf der Brücke gegenüber sind Lichterketten an den Straßenlaternen zu großen Kronleuchtern gerafft."
Das klingt immer besser.
"Über diese Brücke sind noch am Wochenende zuvor die Neonazis marschiert."
Das klingt gar nicht mehr gut.
"600 sollen es gewesen sein, doppelt so viele wie bei der Demonstration im Frühjahr."
Das klingt immer schlimmer.
"Der Ausgang der US-Wahlen würde von den Rechten als Sieg gefeiert, schreibt die schwedische Antirassismus-Organisation Expo danach."
In diesen Tagen gibt es nicht mal mehr einen Artikel über Weihnachtslichter, ohne dass Donald auftaucht.
"Aus Trumps Umfeld wird berichtet, dass er zwar öffentlich immer davon spricht, keinen Wert auf die Meinungen der Medien zu legen",
"In Wahrheit aber soll er Stunden damit verbringen, Zeitungsberichte nach seinem Namen zu durchsuchen."
Bestimmt hört Trump auch jede Presseschau von mir, in der sein Name auftaucht. Donald: weiterhören!
"Wie die weiße amerikanische Rassistenbewegung Alt-Right in den Mainstream auftaucht",
beschreibt uns die SÜDDEUTSCHE in einem weiteren Artikel.
"Ausgerechnet Hillary Clinton verhalf der Gruppe zu ungeahnter Popularität. Seit sie im August Trump für seine Nähe zu Alt Right gescholten hatte, gilt diese als eine der einflussreichen politischen Strömungen in den USA",
stellt Jörg Häntzschel fest. Und dann zitiert er einen der Führer dieser Bewegung, Richard Spencer, auf einer Konferenz in Washington:
"Amerika war bis zu der vergangenen Generation ein weißes Land, bestimmt für uns und unsere Nachkommen. Es ist unsere Schöpfung, unser Erbe. Es gehört uns."
Jörg Häntzschel weiter:
"Und als er endlich fertig war, rief er in den Saal: 'Heil Trump! Heil unserem Volk! Heil unserem Sieg!' Und begeistert sprangen viele der 300 Zuhörer auf, zeigten den Hitlergruß und antworteten: 'Heil'!"
Genug getrumpt
Nun müssen wir uns aber dringend erholen: genug getrumpt.
"Pilze sind artenreicher als Pflanzen, Fische und Säugetiere zusammen".
Helmut Höge würdigt in der TAZ das Ende des Pilzesuchens, Weihnachten naht schließlich:
"Essbare Pilze gibt es nur wenige, aber sie interessieren die Menschen am meisten."
Und das beschäftigt auch Schriftsteller wie den aus Russland stammenden Wladimir Kaminer, der in der TAZ zitiert wird:
"Während der Deutsche zweifelt und oft mit einem leeren Korb nach Hause geht, nimmt der Russe erst einmal alles mit. Man muss allerdings hinzufügen, dass sich die Russen auch öfter an ihren Pilzen vergiften."
Mit Putin beschäftigen wir uns jetzt aber nicht auch noch. Wir bringen lieber die wirklich gute Nachricht dieser Tage.
"Die deutsche Bundesregierung hat den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 zur nationalen Aufgabe erklärt."
Das teilt uns die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG mit:
"Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags bewilligte fraktionsübergreifend eine Förderung der Feiern zum Jubiläum in Höhe von 27 Millionen Euro."
Freude – schöne Abgeordneten…