Was sagt die Kanzlerin diesmal bei Will?
Bei ihrem letzten Besuch in der Sendung "Anne Will" hat Angel Merkel ihr inzwischen weltberühmtes "Wir schaffen das" gesprochen. Am Sonntag ist die Kanzlerin wieder bei Will. Was wird sie diesmal sagen, fragt sich die FAZ.
"Was wird Angela Merkel bei Anne Will sagen?", lautet für die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG die Frage des Wochenendes, die am Sonntag nach dem Tatort beantwortet wird.
Immerhin hatte die Kanzlerin vor Monaten im Gespräch mit Will ihr alsbald weltberühmtes "Wir schaffen das" gesagt. Und diese Worte, jeder weiß es, hängen seither an Merkel wie Mühlsteine.
"Wie 'wir' das schaffen", so der FAZ-Autor Michael Hanfeld, "darum mussten sich andere kümmern: Länder, Kommunen, hauptamtliche und viele freiwillige Helfer, während Angela Merkel darauf hoffte, dass andere EU-Mitgliedstaaten ihrem Beispiel folgten und ihre Entente mit dem türkischen Präsidenten Erdogan dazu führe, dass der Zuzug der Flüchtlinge abnehme. Das Gegenteil ist bekanntlich der Fall. Mehr als eine Million Flüchtlinge sind gekommen, wie viele genau, weiß man nicht. In der EU springt der Bundesregierung niemand zur Seite (…) und für den Bund mit der Türkei bezahlt die Kanzlerin einen hohen Preis", skizziert Michael Hanfeld die Ausgangslage vor dem ARD-Frauen-Gipfel zwischen Merkel und Will.
Wenn dort das letzte Wort gesprochen ist, dauert es nicht mehr lange, bis Pro Sieben zur Oscar-Verleihung schaltet.
"Wer besiegt den Grizzlybären?", fragt der Berliner TAGESSPIEGEL. Und spielt damit auf Alejandro González Iñárritus' in zwölf Kategorien nominierten Schnee-Western "The Revenant" mit Leonardo de Caprio an. Christiane Peitz versucht gar nicht erst, Nervenkitzel heraufzubeschwören:
"Diesmal wird vor allem darum gewettet, wie viele Witze Galamoderator Chris Rock sich zum Aufregerthema Diversity und #OscarSoWhite einfallen lässt. Denn anders als in den Vorjahren, in denen etwa Steve McQueens Sklavendrama 'Twelfe Years A Slave' und Scorseses 'The Wolf of Wall Street' ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen austrugen oder das Duell zwischen Tarantinos 'Django Unchained' und Spielbergs 'Lincoln' mit dem Sieg von 'Argo' endete, geht Iñárritus' 'The Revenant – Der Rückkehrer' weitgehend konkurrenzlos an den Start."
Okay, so viel zu Ihrer Fernseh-Nacht von Sonntag auf Montag, liebe Hörer.
Unter dem Titel "Der Besuch" berichtet derweil Johannes Boie in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom Berlin-Aufenthalt des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg. Auf dem Höhepunkt bekam Zuckerberg von seinem Duz-Freund und Karaoke-Kumpel Mathias Döpfner, dem Springer-Vorstandsvorsitzenden, den Axel-Springer-Award verliehen.
"Wann immer es geht", so der SZ-Autor Boie, "betont Zuckerberg seinen Einsatz für das, was er als das Gute empfindet: Menschen verbinden, zusammenbringen, Demokratie stärken, mehr Bildung, mehr Jobs. Das alles auf der ganzen Welt."
Mit Blick auf den gesamten SZ-Artikel scheint uns, dass Boie mit vielen Worten verschweigt, was sich in wenigen so formulieren ließe: Zuckerberg ist ein recht durchschnittlicher Kopf, der irgendwann dieses Internetforum für Provinzklatsch erfunden hat, das als Facebook heute allerdings die globale Kommunikation mitbestimmt. Wir aber, selbst längst nicht mehr bei Facebook, wechseln das Thema.
In der Tageszeitung DIE WELT beleuchtet Manuel Brug, wie die Semper-Oper in Dresden damit umgeht, dass sie ständig als Kulisse für Pegida-Demonstrationen herhalten muss. Zu den vielen Maßnahmen, durch die sich die Oper von Pegida distanziert, gehört auch ein Monitor an der Fassade, der Gesichter und Statements von Mitarbeitern zeigt – samt der Parole "Wir sind kein Bühnenbild für Fremdenhass."
"Seit November 2015 steht der Monitor dort", so Brug. "Jetzt soll er fort. Es gab eine Anzeige wegen Verstoß gegen den Denkmalschutz. Rothe beharrt darauf, es handele sich um eine nicht genehmigungspflichtige Kunstaktion. Das aber eben ist Sachsen. Hauptsache der schöne Semper-Opern-Schein bleibt gewahrt. Obwohl auch der längst braune Flecken hat."
Nun denn. Wir meinen, dass der WELT-Titel, der auf die Lage der Semper-Oper gemünzt ist, derzeit die Lage Deutschlands überhaupt beschreibt. Er lautet: "Mitten im Sturm".