"Aus der neuen Welt"
Ein Werk, das jeder Musikliebhaber kennt – ein Werk, das sehr oft eingespielt wurde: Antonín Dvořáks 9. Sinfonie ist ein absoluter Klassiker. Und dennoch ragen aus der Fülle der Aufnahmen nur wenige hervor. Gut ist hier nicht gut genug.
An Aufnahmen mangelt es wahrlich nicht; aber dass die Auswahl schwerfällt, liegt nicht unbedingt am Überangebot der Dvořák-Interpretationen: Viele Einspielungen von Dvořáks 9. Sinfonie sind – selbst auf höchstem musikalischem Niveau – nicht unbedingt aussagekräftig. Fast scheint es, als würden sich etliche Musiker an diesem doch so populären und unproblematisch klingenden Werk die Zähne ausbeißen (und das womöglich, ohne es zu bemerken!).
Klangfülle, aber keine Schwere, dabei äußerster Detailreichtum: das geht nicht vielen Dirigenten leicht von der Hand, doch genau das scheint ein Weg in die "Neue Welt" des Antonín Dvořák zu sein. Markante Aufnahmen aus der böhmischen Heimat des Komponisten dokumentieren dieses offenbar slawische Element des Musizierens. Und somit kommen viele wichtige Interpretationen von Dvořáks amerikanischer Sinfonie tatsächlich aus Tschechien.
Aber auch amerikanische Orchester lassen sich mit diesem Werk gerne und oft hören – schließlich waren es die New Yorker Philharmoniker, die diese Sinfonie 1893 triumphal aus der Taufe hoben. Doch ein einheitlicher "amerikanischer" Stil zeichnet sich in den Aufnahmen aus New York, Chicago und Cleveland nicht ab. Entscheidender ist, ob die Dirigenten zu einer romantischen oder eher klassizistischen Darstellung dieser Musik neigen.
Und es ist die Frage, wie die Interpreten auf den poetischen Gehalt dieses Werks reagieren – bis hin zur knisternden Lagerfeuer-Atmosphäre am Anfang des 2. Satzes, freundlich unterstützt durch unvergessliche Schlagerbearbeitungen des Englischhorn-Solos, etwa von James Last. Eine Musik der unbegrenzten Möglichkeiten? Dazu Fragen an den bekennenden Dvořák-Fan Michael Stegemann, Professor für Musikwissenschaft in Dortmund mit dem Schwerpunkt Interpretationsforschung.
Klangfülle, aber keine Schwere, dabei äußerster Detailreichtum: das geht nicht vielen Dirigenten leicht von der Hand, doch genau das scheint ein Weg in die "Neue Welt" des Antonín Dvořák zu sein. Markante Aufnahmen aus der böhmischen Heimat des Komponisten dokumentieren dieses offenbar slawische Element des Musizierens. Und somit kommen viele wichtige Interpretationen von Dvořáks amerikanischer Sinfonie tatsächlich aus Tschechien.
Aber auch amerikanische Orchester lassen sich mit diesem Werk gerne und oft hören – schließlich waren es die New Yorker Philharmoniker, die diese Sinfonie 1893 triumphal aus der Taufe hoben. Doch ein einheitlicher "amerikanischer" Stil zeichnet sich in den Aufnahmen aus New York, Chicago und Cleveland nicht ab. Entscheidender ist, ob die Dirigenten zu einer romantischen oder eher klassizistischen Darstellung dieser Musik neigen.
Und es ist die Frage, wie die Interpreten auf den poetischen Gehalt dieses Werks reagieren – bis hin zur knisternden Lagerfeuer-Atmosphäre am Anfang des 2. Satzes, freundlich unterstützt durch unvergessliche Schlagerbearbeitungen des Englischhorn-Solos, etwa von James Last. Eine Musik der unbegrenzten Möglichkeiten? Dazu Fragen an den bekennenden Dvořák-Fan Michael Stegemann, Professor für Musikwissenschaft in Dortmund mit dem Schwerpunkt Interpretationsforschung.