Ausbildung von Imamen in Deutschland

Die Gläubigen im Alltag abholen

06:49 Minuten
Ein Mann läuft durch einen leeren Gebetsraum einer Moschee.
Gebetsraum einer Moschee in Ludwigsburg. © picture alliance / dpa / Christoph Schmidt
Ferda Ataman in Gespräch mit Korbinian Frenzel |
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Die Deutsche Islamkonferenz beschäftigt sich mit der Ausbildung von Imamen und islamischen Religionspädagogen. Die Publizistin Ferda Ataman bricht eine Lanze für die Imam-Ausbildung in Deutschland - und setzt sich zugleich für die konservativen Muslime ein.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hält die Ausbildung von Imamen auf Deutsch für überfällig, laut Bundesinnenministerium kommen vom Ausland unabhängige Imam-Ausbildungsstätten beim Kampf gegen die Radikalisierung von Gläubigen eine zentrale Rolle zu. Das Thema beschäftigt nun die Deutsche Islamkonferenz: Ihr Schwerpunkt dieses Mal ist die Ausbildung von Imamen und islamischen Religionspädagogen.
Auch die Publizistin Ferda Ataman bricht eine Lanze für die Imam-Ausbildung in Deutschland. In den Moscheen fehle die alltags- und praxisnahe Ansprache, betont sie. "Wenn Menschen in Deutschland in die Moschee gehen, insbesondere jüngere Menschen, dann holt man die nicht ab mit arabischen oder türkischen Predigten, mit der Ansprache in dieser alten religiösen Variante, die da gesprochen wird."

Konservative Muslime sind keine Demokratiefeinde

Ansonsten plädiert Ataman allerdings dafür, dass sich Muslime in ihrer Religion frei ausleben können sollen - und verteidigt auch die konservativen Muslime. Viele fänden, dass muslimisch und konservativ zu sein schon ein großes Problem sei, kritisiert Ataman: Das sei für einige "schon scharf an der Grenze zur Demokratiefeindlichkeit". Sie selbst habe auch Schwierigkeiten mit konservativen Menschen, räumt sie ein - das gelte aber auch für konservative Christen. Man müsse da den Menschen das gleiche Recht einräumen, fordert sie.
(ahe)
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